Braunschweig. Giovanni Coscione vom „Lavinia“ in Völkenrode erzählt, was ihm und seinem Team durch die Pandemie geholfen hat – und was sein Erfolgsrezept ist.

Giovanni Coscione ist dankbar. „Das Virus ist in unser aller Leben getreten und hat uns vor große Herausforderungen gestellt“, sagt der 59-jährige Gastronom, „aber die staatlichen Unterstützungen, die Erleichterungen bei Regeln und Abgaben haben enorm geholfen. Und die Hilfsbereitschaft meiner Kunden, Gäste und Freunde hat mich zutiefst gerührt.“

Seit mehr als zehn Jahren betreibt Coscione das Lavinia an der Peiner Straße in Völkenrode. Ein italienisches Restaurant; dazu gehört ein kleines Hotel mit fünf Zimmern. „Corona hat auch bei mir zunächst die Türen abgeschlossen“, weiß er noch genau.

Einige Gäste haben nach der Kontonummer gefragt

Aber er und sein Team haben direkt den Außer-Haus-Verkauf intensiviert, der bis dahin eher nebenbei lief. „Das war ein Riesenerfolg“, sagt Coscione. „Meine Gäste, die seit vielen Jahren, zum Teil von weit herkommen, haben fest zu uns gehalten.“ Mehr noch. Einige haben nach seiner Kontonummer gefragt, wollten ihm mit Bar-Überweisungen helfen.

„Das war zum Glück nicht nötig“, sagt der gelernte Koch aus der italienischen Küstenstadt Gaeta, „mein Unternehmen war vor der Krise gesund und so stehen wir auch heute gut da.“

Corona zeigt aber auch in seinem Unternehmen Nachwirkung. „Die Hotelzimmer waren vorher in erster Linie von Geschäftsleuten gebucht, die zusätzlich zur Übernachtung auch Wert auf ein gutes Essen legen“, erzählt er. Diese Buchungen sind noch nicht wieder erfolgt. „Offensichtlich hat sich viel auf Online verschoben“, vermutet Coscione.

Immerhin – mit den neuen Coronaregeln sind wieder größere Veranstaltungen möglich. Häufig werden seine Zimmer parallel zu den Feiern für die Gäste von außerhalb gebucht.

Giovanni Coscione: Mir gefällt die direkte, klare Art der Deutschen

Sein Erfolgsrezept? „Ehrlichkeit in jeder Hinsicht“, sagt der Italiener. „Ich kam vor 30 Jahren nach Deutschland, zunächst nach Wolfenbüttel. Ich habe mich hier sofort wohlgefühlt, mir gefällt die direkte, klare Art der Deutschen. So bin ich auch.“

Direkt, ehrlich und klar. Ein Maßstab, den er auch an sein Essen legt. „Ich gehörte damals zu den sogenannten neuen italienischen Köchen“, blickt er zurück. Eine Generation „junger Wilder“, die die bis dahin eher bescheidene italienische Speisekarte in Deutschland in eine neue Liga hob. Edle Fische, gute Zutaten und vor allem: „Alles frisch zubereitet“, sagt Coscione. Dazu ein großes Herz und diese vielleicht typisch italienische Warmherzigkeit – schon ist das Erfolgsrezept perfekt. Die Gäste im Lavinia jedenfalls sind fast durchweg Stammgäste.

Lesen Sie mehr zur Braunschweiger Gastronomie