Braunschweig. Bis weit in den Dienstag hinein sind die Folgen zu spüren. Am Montag ging wenig, nur Richtung Hannover läuft es planmäßig.

Der dritte schwere Wintersturm in Folge hat in Niedersachsen und unserer Region den Zugverkehr noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt. Wegen erheblicher Sturmschäden waren Zugfahrten vielerorts bis zum Montagmittag kaum möglich. Erst im Laufe des Tages entspannte sich die Lage. Bei uns, im Raum Braunschweig/Wolfsburg, wird es hingegen auch am Dienstag noch zu Einschränkungen kommen.

Unsere Region ist und war ganz besonders von den Stürmen betroffen. Die Strecken der privaten Bahngesellschaften Metronom, Enno und Erixx blieben bis zum Montagabend komplett gesperrt. Das hieß, dass zwischen Wolfsburg, Braunschweig und Hildesheim, zwischen Gifhorn, Braunschweig, Salzgitter und Goslar sowie zwischen Hannover und Goslar keine Nahverkehrszüge fuhren, sondern nur ein Busnotverkehr. Auch der Fernverkehr war eingeschränkt.

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Lediglich die Westfalenbahn hatte zwischen Braunschweig, Peine und Hannover wieder freie Fahrt. „Sturm Antonia hat in der Nacht von Sonntag auf Montag zum Glück nichts mehr bewirkt“, sagte Sprecher Stefan Dietrich. Bereits seit Samstagnachmittag waren die Sturmschäden hier bereinigt.

2000 Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr

Nach Angaben der Bahn waren am Wochenende und am Montag deutschlandweit 2000 Kräfte rund um die Uhr im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren. „Seit Beginn der Unwetter-Serie am Mittwoch waren zwischenzeitlich bundesweit insgesamt 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar, wie weitere Erkundungsfahrten, Helikopter-Flüge und Begehungen ergeben haben“, sagte eine Bahn-Sprecherin unserer Zeitung.

Björn Pamperin, Sprecher der privaten Bahnunternehmen Erixx, Enno und Metronom, die in unserer Region besonders betroffen waren, bescheinigte der Deutschen Bahn, die für die Gleise zuständig ist, ein gutes Krisenmanagement. „Das ging gut und flott“, sagte er. „Ich frage mich aber, warum immer noch einige Strecken nicht von Bäumen und Sträuchern freigeschnitten sind“, sagte er. Ähnlich äußerte sich Malte Diehl vom Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen auf Anfrage: „Der Baum-Beschnitt ist immer noch ein Problem. Ein Viertel des deutschen Streckennetzes war zeitweise blockiert.“ Viele Reisende im Braunschweiger Hauptbahnhof blieben hingegen gelassen.

Warnung vor der Harzwanderung

Hart trafen die Stürme den Harz. Die stärkste „Zeynep“-Böe wurde auf dem Brocken mit 145,8 km/h gemessen. Sogar lebensgefährlich können die Folgen vorerst für Harzwanderer sein. Wegen vieler umgeworfener oder brüchiger Bäume wird ausdrücklich davor gewarnt, vor dem Wochenende im Oberharz unterwegs zu sein.