Braunschweig. Der Höhe des Schadens ist noch gar nicht absehbar, aber zum Glück blieben in Braunschweig bislang Großschadensereignisse und Personenschäden aus.

Spektakuläre Großschadensereignisse blieben aus, aber selten hat ein Sturm in Braunschweig so viele Bäume gefällt wie jetzt „Zeynep“. Im gesamten Stadtgebiet ließ er sie fallen wie Spielzeug, vor allem, weil die Wurzeln nach den anhaltenden Regenfällen der vergangenen Tage und Woche kaum Halt im Boden fanden.

Ein Schwerpunkt im Bereich Schwarzer Berg in Braunschweig, hier Weidengrund: Dieser gewaltige Baum drohte zunächst auf einen Bungalow zu stürzen.
Ein Schwerpunkt im Bereich Schwarzer Berg in Braunschweig, hier Weidengrund: Dieser gewaltige Baum drohte zunächst auf einen Bungalow zu stürzen. © Jörg Koglin

Schwerpunkte der Entwicklung, die den Feuerwehren Hunderte von Einsätzen bescherte, waren besonders der Schwarze Berg am Ölper See, Prinzenpark, Bürgerpark und andere Grünanlagen, Oker-Umflut, Hauptfriedhof, am Kreuzteich in Riddagshausen, weite Teile des Stadtgebiets.

Zum Glück gab es bislang keine Verletzten, doch es kam zu sehr hohen Schäden

Verletzt wurde bislang glücklicherweise niemand, doch es kam zu hohen Schäden, so als etwa in der Schüßlerstraße eine mächtige Birke auf einen geparkten Wagen krachte.

Parkflächen, Wege und Straßen sind mit Fallholz aus den durchgerüttelten Baumkronen übersät. Es kam zu einem bislang unübersehrbaren Schaden an etlichen Gebäuden und Dachflächen, wobei auch hier in Braunschweig spektakuläre Großschadensereignisse ausblieben.

Doch in der Summe richtete „Zeynep“vermutlich Rekordschäden an, die die Versicherungen beschäftigen dürften und zu vollen Auftragsbüchern der Handwerksbetriebe und möglicherweise auch längeren Wartezeiten führen werden.

Unwettereinsatz auch am Braunschweiger Rathaus, wo sich im Sturm Dachziegel gelöst hatten.
Unwettereinsatz auch am Braunschweiger Rathaus, wo sich im Sturm Dachziegel gelöst hatten. © Privat | Jörg Koglin

Auch das Rathaus war betroffen, dort hatten sich Dachziegel gelöst und mussten gesichert werden. In Rautheim gab es besorgniserregende Bilder, als Dachteile von einem Wohnhaus herabstürzten. Auch hier zum Glück nur Sachschaden, aber ein Bild der Verwüstung.

Hunderte Einsätze – die Feuerwehren erleben Tage höchster Belastungen

Spektakuläre Bilder vom Schwarzen Berg, etwa am Weidengrund. Hier drohte ein mächtiger Baum auf einen Bungalow zu stürzen. Kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr mit der notwendigen Technik kippte der Baum tatsächlich, verfehlte aber zum Glück das Haus.

Nachdem in der Nacht zum Samstag bereits 300 Einsatzkräfte aller Wehren wegen etlicher Sturmschäden und -folgen im Einsatz waren, sind auch am Samstag wieder 160 Männer und Frauen der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtgebiet unterwegs, meldet die Feuerwehr.

150 Einsätze hatten die Wehren nach eigenen Angaben in der Stadt in der Nacht zum Samstag gefahren, bis Samstagmittag waren es dann noch einmal weitere 60 und mehr.

Zwölf Disponenten in der Feuerwehr-Leitstelle, die alles aufnehmen und die Einsätze einleiten, leisten jetzt Schwerstarbeit

Bis zu 12 sogenannte Disponenten, die alles aufnehmen, sortieren und weiterleiten, waren gleichzeitig in der für Braunschweig und die Landkreise Peine und Wolfenbüttel zuständigen Feuerwehr-Leitstelle im Einsatz, normalerweise sind es nachts 3 und tagsüber 7, so die Feuerwehr.

Ohne Verschnaufpause bearbeiteten die Disponenten eingehende Meldungen, fragten professionell und freundlich nach Dringlichkeit, leiteten die notwendigen Maßnahmen ein – und alarmierten die benötigten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehren.

in der Schüßlerstraße im Westlichen Ringgebiet in Braunschweig krachte eine mächtige Birke auf einen geparkten Wagen.
in der Schüßlerstraße im Westlichen Ringgebiet in Braunschweig krachte eine mächtige Birke auf einen geparkten Wagen. © Privat / Bernhard Schnelle

In Zahlen hatten die Disponenten laut Feuerwehr bis Samstagmittag für die Stadt und die beiden Landkreise weit mehr als 1000 Notrufe und Anrufe entgegengenommen, aus denen dann 350 unwetterbezogene Einsätze und deutlich mehr als 100 Notfallrettungseinsätze resultierten.

Die genauen Zahlen werden aktualisiert.

Dennoch sind Braunschweig im Stadtgebiet dramatische Ereignisse und Zwischenfälle, insbesondere Personenschäden, durch die beiden in kurzer Folge durchziehenden Sturmereignisse erspart geblieben. In den nächsten Tagen und Wochen wird jedoch das große Aufräumen anhalten – und es werden noch manche Schäden sichtbar werden, die in einer ersten Bilanz noch nicht mitgerechnet werden können.

Wird aktualisiert.

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