Hannover. Laut einer TK-Studie war der Krankenstand 2021 sehr niedrig. Eine Infektion – nicht Corona – nahm Ende des Jahres aber nach Barmer-Angaben zu.

Die Menschen in Niedersachsen melden sich immer seltener krank. Der Krankenstand lag laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr mit 4,2 Prozent fast so niedrig wie 2014 – damals waren es 4,1 Prozent. Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 bedeute dies einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte, teilte die Krankenversicherung am Dienstag zur Vorabauswertung ihres TK-Gesundheitsreports 2022 mit. Im Durchschnitt waren jede bei der Krankenkasse versicherte Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer in Niedersachsen 15,5 Tage krankgeschrieben. Ein Jahr zuvor waren es 15,8 Fehltage, 2019 noch 16,2 Tage.

Hauptursache für den Rückgang bei den Fehltagen sei die sinkende Zahl an Krankmeldungen wegen Erkältungskrankheiten, sagte Dirk Engelmann, der Leiter der Landesvertretung Niedersachsen der Techniker Krankenkasse. Arbeitnehmer hätten wegen einer Atemwegserkrankung im Schnitt nur an 1,5 Tagen gefehlt – nach 2,1 Tagen ein Jahr zuvor. „Daran lässt sich erkennen, dass die Hygienemaßnahmen aufgrund von Corona auch einen dämpfenden Effekt auf die Verbreitung anderer Infektionen haben“, erklärte er.

Die meisten Fehlzeiten gehen der Studie zufolge mit einem Anteil von 21,7 Prozent auf das Konto der psychischen Erkrankungen. Es folgen Muskel-Skeletterkrankungen wie etwa Rückenschmerzen mit 19,6 Prozent sowie Verletzungen und Vergiftungen mit 10,7 Prozent. Bei der Krankenkasse sind mehr als 450.000 erwerbstätige Menschen in Niedersachsen versichert.

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Krankenversicherung: Mehr Atemwegsinfekte Ende 2021 in Niedersachsen

Atemwegsinfekte haben Ende 2021 in Niedersachsen einer Analyse der Barmer-Krankenkasse zufolge zu mehr Krankschreibungen als in den Vorjahren geführt. In der 47. Kalenderwoche, also vom 20. bis 27 November, seien mehr als 5400 Barmer-Versicherte wegen typischer saisonaler Atemwegsinfekte arbeitsunfähig gewesen, teilte die Krankenversicherung am Dienstag mit. Das seien 162 von 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten. In der gleichen Woche des Jahres 2020 gab es landesweit dagegen rund 3250 Betroffene und im Vergleichszeitraum 2019, also wenige Monate vor Beginn der Corona-Pandemie, waren es 1018.

In der Analyse sind nach Angaben der Versicherung keine Corona-, Grippe- oder Pneumonie-Fälle enthalten. „Die Erkältungswelle war im vergangenen Winter vergleichsweise flach. Deshalb dürfte der Antikörperschutz bei vielen Menschen nun etwas geringer sein, wodurch Atemwegsinfekte leichter auftreten können“, sagte Heike Sander, die Barmer-Landesgeschäftsführerin in Niedersachsen und Bremen. „Die notwendigen Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie unterdrücken auch die üblichen saisonalen Atemwegsinfekte und die Grippe. Auch aus diesem Grund sollten die Abstands- und Hygieneregeln dringend eingehalten werden.“

In der untersuchten Woche gab es den Angaben zufolge überdurchschnittlich viele Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen – nämlich zwischen 252 und 261 je 10.000 Versicherten. Am geringsten betroffen waren Hamburg und Bremen mit 136 beziehungsweise 147 je 10.000 Versicherten.

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