Gifhorn. Im Kinderladen von Caritas und Malteser im Kreis Gifhorn gibt es seit 2008 Spielzeug, Kleidung und Erstausstattung. 18 Ehrenamtliche packen mit an.

Wer als Bedürftiger im Paulsumpf im Industriegebiet einkauft, ist geschützt vor den Blicken anderer. In der Gifhorner Tafel bekommt er Nudeln, Obst und Gemüse – und gleich nebenan alles rund ums Kind. Denn hier haben der Caritas-Kreisverband Gifhorn und die Malteser 2008 den Kinderladen eingerichtet. Dienstags, mittwochs und freitags versorgen 18 Ehrenamtliche einkommensschwache Familien mit Kinderkleidung, -schuhen, -spielzeug, -erstausstattung oder auch Kinderwagen. Hier findet Gebrauchtes eine nachhaltige Verwendung.

Oberstes Gebot im Kinderladen: Ordnung halten

Seit 2008 gibt es den Kinderladen Gifhorn, den Caritas und Maltester im Paulsumpf direkt neben der Tafel eröffneten. Für dieses Engagement sind Michael Gruber (rechts), hauptamtlicher Vorstand beim Caritasverband Gifhorn, Martin Wrasmann (ehrenamtlicher Vorstand) und Kinderladen-Koordinatorin Gabriele Kraatz sehr dankbar.
Seit 2008 gibt es den Kinderladen Gifhorn, den Caritas und Maltester im Paulsumpf direkt neben der Tafel eröffneten. Für dieses Engagement sind Michael Gruber (rechts), hauptamtlicher Vorstand beim Caritasverband Gifhorn, Martin Wrasmann (ehrenamtlicher Vorstand) und Kinderladen-Koordinatorin Gabriele Kraatz sehr dankbar. © Daniela König

„Die Menschen sollen das Gefühl haben: Hier wird meine Würde geachtet“, sagt Martin Wrasmann, ehrenamtlicher Vorstand der Caritas. Für kleines Geld kann hier jeder einkaufen, der einen Nachweis vom Jobcenter oder der Ausländerbehörde hat. Das oberste Gebot für das gesamte Team: Ordnung und Sauberkeit. „Das Leben der Kundinnen und Kunden ist schon ungeordnet genug, deswegen muss es hier alles strukturiert sein. Das ist unser Ausdruck von Würde“, sagt Wrasmann.

Kinderladen Gifhorn ist auf Spenden angewiesen

Gabriele Kraatz koordiniert den Kinderladen. Das Miteinander haben die Frauen, die die Kundschaft auch in Stil- und Größenfragen beraten, in der Corona-Pandemie sehr vermisst. Denn das Virus hat deutliche Spuren hinterlassen. 2020 machte der Kinderladen 20.000 Euro Verlust. „Das ist schon existenzgefährdend. Denn als Sozialbetrieb kommen wir nicht an die Corona-Hilfen heran“, sagt Michael Gruber, hauptamtlicher Vorstand bei der Caritas. Im Lockdown war das Geschäft geschlossen, sodass kaum noch Spenden ankamen. Viele ältere Ehrenamtliche hörten auf, waren zu ängstlich. So kam es, dass dem Team das Personal fehlte, als es unter Auflagen wieder öffnen durfte. Es half nichts: Die Arbeit war zu viert nicht zu stemmen, also musste der Kinderladen erneut zu bleiben. Das änderte sich im April: Viele Frauen erklärten sich bereit, mit anzupacken.

Auch Flüchtlingsunterkünfte sollen künftig erreicht werden

Derzeit arbeiten 18 Frauen rein ehrenamtlich im Kinderladen Gifhorn. Stefanie Schulz ist eine von ihnen.
Derzeit arbeiten 18 Frauen rein ehrenamtlich im Kinderladen Gifhorn. Stefanie Schulz ist eine von ihnen. © Daniela König

Heute nehmen 18 Ehrenamtliche die Spenden an, sortieren und waschen Kleidung und Schuhe, die Flecken haben. Ein Geldsegen durch das Goldene Herz käme gerade recht, um kaputte Waschmaschinen zu ersetzen, die Räumlichkeiten auch zwecks einer möglichen Erweiterung zu renovieren oder die Mitarbeiterinnen fortzubilden. „Wir wollen auch Bedürftige abseits der Tafel erreichen, zum Beispiel einen Verkaufswagen anschaffen und andere Siedlungen und Einrichtungen wie die Flüchtlingsunterkünfte in Lessien oder den Clausmoorhof in Gifhorn anfahren“, sagt Andreas Jaksch, Stadtbeauftragter der Malteser.

So können Sie mit Ihrer Spende helfen

Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

IBAN: DE53 2505 0000 0000 3006 16

(BIC: NOLADE2HXXX)

Geben Sie auf Ihrer Überweisung Ihre Anschrift für eine Spendenquittung an. Bis 200 Euro gilt der Überweisungsträger als Quittung. Die Namen der Spender veröffentlichen wir in unserer Zeitung auf der Leser-Seite. Wer das nicht möchte, schreibt bitte zusätzlich in den Verwendungszweck das Wort „Anonym“.