Wolfsburg. Die Schuldnerberatung bei der Awo in Wolfsburg hilft Menschen aus der Schuldenfalle herauszukommen.

Wer einmal in Schulden steckt, der merkt: Die Schlinge zieht sich mit der Zeit immer mehr zu. Aus Schulden wieder herauszukommen ist für Schuldner oft schwierig. Geraten Betroffene gar an falsche Berater, macht das alles noch viel schlimmer.

Über 200 Fälle hat die Schuldnerberatung betreut

Marcus Musiol erlebt solche Fälle regelmäßig. Musiol ist Schuldnerberater bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Wolfsburg. Er ist kein Anzugträger, sondern ein Mann in Alltagskleidung. Das schafft Augenhöhe zu seinen Gesprächspartnern, denen das Wasser finanziell bis zum Hals steht. „Für viele ist der Weg zu mir ein schwerer Gang“, weiß Musiol. „Da fließen auch mal Tränen.“ Musiol bezeichnet sich als Gesprächspartner mit einer offenen, eingehenden Art. „Die Menschen merken schnell, dass da keiner vor ihnen sitzt, der noch draufhaut. Druck bekommen diese Menschen von anderen Stellen schon genug.“

204 Fälle hat die in Vorsfelde ansässige Schuldnerberatung der Awo Wolfsburg – Stand Ende November – im Jahr 2021 betreut. 80 davon hätten aus Eigeninitiave den Kontakt geknüpft, elf seien über Banken, vier über Ämter und Behörden sowie zwei über den Arbeitgeber bei der Schuldnerberatung gelandet. Auch Ärzte, Bekannte, Verwandte oder andere Beratungsstellen würden die Hilfesuchenden auf die Schuldnerberatung der Awo verweisen.

Gründe für die Schuldenfalle ist ellenlang

Wer zu Musiol kommt, der hat eine lange Schulden-Geschichte hinter sich. Arbeitslosigkeit, Alkohol- oder Spielsucht, Trennung, Krankheit, teure Handyverträge, überzogene Käufe in Internet-Shops – die Liste der Gründe, warum Menschen in der Schuldenfalle feststecken, ist ellenlang, sagt Musiol.

Kommen die Schuldner mit der Abzahlung nicht mehr hinterher, greift Musiol ein. „Manche haben Angst, ihre Briefe mit den Rechnungen zu öffnen“, weiß der Schuldnerberater. „Das erledigen wir dann gemeinsam.“ Das sei unerlässlich, um zu sehen, wie die Schuldenlast gelagert ist. Manchmal reiche es schon, wenn der Betroffene einen Haushaltsplan aufstellt, Kosten und Ausgaben auflistet. „Sehen wir, dass es eine finanzielle Basis gibt, kann ich mit Gläubigern verhandeln und Vergleiche anstreben.“

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