Braunschweig. Sonne in Lüneburger Heide schien im August 115 Stunden – so wenig wie sonst nirgendwo in Deutschland. Auch im restlichen Niedersachsen war es zu trüb.

Nach tagelangem Regenwetter sind die Pegel der Gewässer im Harz deutlich angestiegen. An der Holtemme in Wernigerode sowie an der Ilse in Ilsenburg und Bühne-Hoppenstedt sei am Montag wegen der hohen Stände die zweite von vier Alarmstufen ausgerufen worden, teilte in Sachsen-Anhalt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mit. Bei niedersächsischen Gewässern erreichten die Pegel am Montagmittag indes keine Meldestufen.

In Sachsen-Anhalt sei die Tendenz der Pegelstände am Montagvormittag zwar stabil oder langsam fallend. Der Dauerregen werde aber noch bis zur Nacht zum Dienstag anhalten. Zu den bisher bis zu 30 Litern Regen pro Quadratmeter könnten in den kommenden Stunden weitere 20 bis 50 Liter hinzukommen, hieß es in der Mitteilung des Landesbetriebs. Mit den noch zu erwartenden Niederschlägen werde es teilweise zu weiteren Anstiegen der Wasserstände kommen. Dabei könnten die Pegel auch die Richtwerte der Alarmstufe 2 erreichen, hieß es in der Mitteilung. Dann müssten die Städte einen Kontrolldienst einrichten. Gefahr für die Allgemeinheit besteht laut Hochwassermeldeordnung erst ab Alarmstufe 4.

565 Stunden Sonne in Niedersachsen in diesem Sommer

Deutschland erlebte im Jahr 2021 den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren. Die Monate Juni, Juli und August fielen insgesamt zugleich deutlich zu warm und durchschnittlich sonnig aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Ein Haus wurde in der Nacht von einem Tornado zerstört (Aufnahme mit einer Drohne). Ein Tornado mit geschätzten Windgeschwindigkeiten von 180 bis 250 Stundenkilometern hat in einer Gemeinde in Ostfriesland große Schäden angerichtet.
Ein Haus wurde in der Nacht von einem Tornado zerstört (Aufnahme mit einer Drohne). Ein Tornado mit geschätzten Windgeschwindigkeiten von 180 bis 250 Stundenkilometern hat in einer Gemeinde in Ostfriesland große Schäden angerichtet. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Für Niedersachsen errechneten die DWD-Experten im Mittel 18 Grad Celsius und knapp 245 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Der Vergleich der Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt bei 16,2 Grad Celsius beziehungsweise 187 Liter pro Quadratmeter Am 16. August sorgte ein kräftiger Tornado in der Region Großheide, nordöstlich von Emden, für große Verwüstungen. Hierbei wurden rund 50 Häuser beschädigt, einige sind nicht mehr bewohnbar. Mit nahezu 565 Stunden (584 Stunden) zählte es zu den sonnenscheinarmen Bundesländern.

16,6 Grad Celsius Temperatur im Durchschnitt in August in Niedersachsen

Für den August errechneten die Meteorologen in Niedersachsen im Durchschnitt 16,6 (16,5) Grad Celsius, rund 100 (70) Liter pro Quadratmeter Niederschlag und nahezu 145 (192) Sonnenstunden. In der Lüneburger Heide schien die Sonne mit örtlich nur 115 Stunden bundesweit am geringsten.