Hannover. Mit Millionen von der EU will Niedersachsen seine von Corona gebeutelten Citys wiederbeleben. Es gibt jedoch ein Problem.

Das mit 117 Millionen Euro geplante Corona-Hilfsprogramm für Niedersachsens Innenstädte lässt weiter auf sich warten. Hintergrund ist ein Streit um den langjährigen Haushalt und den Corona-Wiederaufbaufonds der Europäischen Union. „Die EU-Mitgliedsstaaten müssen den Corona-Sonderprogrammen noch zustimmen. Erst dann kann das Geld gezahlt werden“, erklärte Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé (SPD).

Ratifizierungsgesetz für EU-Finanzierung gestoppt

Das Bundesverfassungsgericht hatte das deutsche Ratifizierungsgesetz für die EU-Finanzierung Ende März gestoppt, um Klagen noch prüfen zu können. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durfte das von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Gesetz daher bisher nicht unterzeichnen. Beantragt hatte das unter anderem der frühere AfD-Vorsitzende Bernd Lucke, der heute der Partei LKR angehört.

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Niedersachsen: Soforthilfeprogramm für Innenstädte

Niedersachsen will mit dem Geld zur Pandemiebekämpfung ein Soforthilfeprogramm zur Belebung und Modernisierung der Innenstädte auflegen. „Inhaltlich hat die EU-Kommission uns immer wieder versichert, dass sie uns unbürokratisch bei der Bekämpfung der Pandemiefolgen helfen will“, sagte Honé. „Dass die Städte intensiv betroffen sind von der Pandemie, ist unbestritten. Deswegen bin ich sehr optimistisch, dass wir das schnell verhandeln können.“ In ihrem Ministerium seien die Vorarbeiten für das Programm schon sehr weit.

Sowohl der niedersächsische Städtetag als auch der Städte- und Gemeindebund hatten im Februar umfangreiche Hilfsprogramme gefordert, um die Folgen der Corona-Krise für die Citys bewältigen zu können.