Hannover. Studierende sind vor dem dritten Corona-Semester weiter mit alten Problemen konfrontiert. Es brauche Lösungen, fordert die Landesastenkonferenz.

Kurz vor dem Start des dritten Corona-Semesters hat die niedersächsische Landesastenkonferenz (LAK) die Lage der Studierenden als ernst bezeichnet. Die Lernsituation an den Unis sei trotz Anstrengungen von Hochschulleitungen und Verwaltungen problematisch. Bereits vergangenes Semester wurden Prüfungen in andere Semester geschoben. Dies könne zu Überschneidungen und doppelter Lernbelastung führen, sagte ein Sprecher der LAK.

Bei Online-Prüfungen habe zudem jeder Zweite mit einer instabilen Internetverbindung oder veralteten Geräten zu kämpfen. So gingen Prüfungsergebnisse oft beim Absenden verloren. Viele Fragen seien weiter ungeklärt - etwa wie mit verschwundenen Prüfungsleistungen umgegangen wird oder wann Prüfungen nachgeholt werden dürfen.

technische Geräte und einzelne Arbeitsplätze

Helfen könnte die Bereitstellung von technischen Geräten oder einzelnen Arbeitsplätzen in der Uni. Auch eine Freiversuchsregelung bei Prüfungen sei denkbar, da Studierende in höheren Semestern bei einem 3. Fehlversuch sonst schnell vor der Exmatrikulation stünden.

Studierende werden finanziell entlastet

Um die Studierenden zumindest finanziell etwas zu entlasten, hatte der Landtag die Regelstudienzeit Mitte März um ein zweites Semester verlängert, wie eine Sprecherin des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) sagte. An die Regelstudienzeit ist etwa die Zahlung von Bafög geknüpft. Zuvor war den Studierenden bereits ein zusätzliches Regelsemester gewährt worden.

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Studienanfänger haben es in Zeiten von Corona besonders schwer

Nach Angaben der LAK hätten es vor allem Studienanfänger schwer. Mangels Präsenzveranstaltungen lernten sie kaum andere Studierende kennen. Genau dies sei aber eine wichtige soziale Komponente im Studium. Daher hätten sicher mehr Studierende mit psychischen Belastungen zu kämpfen als zu Beginn der Pandemie. Das Ministerium verwies darauf, dass „die psychosozialen Beratungsangebote der Hochschulen deutlich stärker nachgefragt werden“.