Hannover. Das Land Niedersachsen wolle ein gutes Beispiel beim Ausbau der E-Mobilität sein. Auch zum Klimaschutz sollen die Fahrzeuge beitragen.

Die Landesbehörden erhalten 20 Millionen Euro für das Anschaffen von E-Autos sowie das Einrichten von Ladesäulen. Die Investition mit Geld aus dem Corona-Sondervermögen beschloss die Landesregierung am Montag. „Als Land wollen wir beim Ausbau der E-Mobilität mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Gleichzeitig solle mit einem hohen Anteil emissionsfreier oder -armer Elektroantriebe bei den landeseigenen Fahrzeugen ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

abgeschwächte Nachfrage nach Fahrzeugen mit Investitionen eindämmen

Die Opposition hatte der Landesregierung das Aufnehmen unnötig hoher Schulden in der Corona-Krise vorgeworfen und moniert, aus dem Sondertopf zur Bewältigung der Epidemie würden auch Anschaffungen wie die neuen Behördenautos finanziert. Dies stehe mit der Krise in keinem Zusammenhang. Der Wirtschaftsminister betonte nun aber, mit der Unterstützung öffentlicher Investitionen dämme die Regierung die abgeschwächte Nachfrage nach neuen Fahrzeugen in Folge der Pandemie für die Wirtschaft ein.

Das 20-Millionen-Euro-Programm des Landes richtet sich an alle Dienststellen. Sie sollen künftig bei notwendiger Neuanschaffung oder dem turnusmäßigen Austausch von Fahrzeugen soweit möglich E-Fahrzeuge berücksichtigen.

Kabinettsmitglieder keine Vorbilder in Sachen E-Mobilität

Dabei ist die Landesregierung selber noch kein großes Vorbild bei der Nutzung von E-Autos. Fast alle Kabinettsmitglieder sind weiterhin in schweren Dienstlimousinen mit Verbrennungsmotoren unterwegs. Einige fahren immerhin eine Hybridvariante, bei der ein elektrischer Teil des Antriebs den Verbrenner unterstützt. Auch beim öffentlichen Ladenetz für Elektroautos ist Niedersachsen nach einer Erhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bislang Mittelmaß.