Hannover. Der Bund fördert mit 300 Millionen Euro den Umbau von Sauställen – doch die Fristen seien zu kurz, finden die niedersächsischen Grünen.

Die Grünen im Niedersächsischen Landtag haben zu knappe Fristen bei einem Förderprogramm des Bundes zum Umbau von Sauenställen kritisiert. Die Frist zur Teilnahme läuft bis Mitte März 2021, der Umbau im Stall muss bis Ende 2021 abgeschlossen sein, um mit 40 Prozent der Gesamtkosten gefördert werden zu können.

„Höfe werden in Ruin getrieben“

„Man gewinnt den Eindruck, dass das Umbauprogramm extra so gestrickt wurde, dass ein Abrufen der Fördermittel kaum möglich ist“, sagte die agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Miriam Staudte, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dadurch würden viele Höfe in den Ruin getrieben. Staudte rief Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) dazu auf, beim Bund für eine Fristverlängerung zu werben.

300 Millionen Euro Fördergelder

Der Bundesrat hatte im Sommer die Weichen für Änderungen in der vielfach kritisch gesehenen Haltung von Sauen gestellt. So sollen Kastenstände im Deckbereich der Ställe nach einer Übergangszeit von acht Jahren nicht mehr zulässig sein. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte für die Umstellung 300 Millionen Euro an Förderung zur Verfügung gestellt.

Zeitraum zu knapp

In einer Antwort an die Landtagsfraktion der Grünen hatte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium eingeräumt, dass die Umbauten und die Abrechnung nicht in dem vom Bundesprogramm genannten Zeitraum umgesetzt werden können. Überdies könnten die bereitgestellten 300 Millionen Euro allein für Niedersachsen fällig werden, wenn alle Sauenhalter des Landes Anträge stellten. dpa