Frankfurt am Main. Mit dieser Forderung geht die Gewerkschaft in die Tarifverhandlungen. Auch im Gespräch sind die Vier-Tage-Woche und Mitbestimmung für die Zukunft.

Die IG Metall zieht mit einer Forderung nach vier Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen für 3,8 Millionen Beschäftigte in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Der Gewerkschaftsvorstand bestätigte am Donnerstag in Frankfurt entsprechende Beschlüsse der regionalen Tarifkommissionen. Vier Prozent mehr verlangt die Gewerkschaft parallel auch im Haustarif für rund 120.000 Volkswagen-Beschäftigte sowie in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.

Das Volumen soll bei Metall und Elektro entweder klassisch in Form von Lohnerhöhungen an die Beschäftigten gehen oder als teilweiser Ausgleich für Arbeitszeitreduzierungen in Betrieben, denen die Krise schwer zu schaffen macht. Hierzu hat die Gewerkschaft die Vier-Tage-Woche vorgeschlagen. Außerdem will sie beim Umbau auf neue Technologien stärker mitreden: „Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten“, erklärte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann .

In Ostdeutschland verlangt die IG Metall ein „tarifliches Angleichungsgeld“, um die dort weiterhin bestehende, drei Stunden längere Wochenarbeitszeit auszugleichen.

Ab Januar auch Verhandlungen mit VW – Warnstreiks frühestens im März

Bei VW soll das Volumen anders als beim Flächentarifvertrag ausschließlich für höhere Löhne verwendet werden. Erste Verhandlungen mit den Arbeitgebern soll es in der Fläche Mitte Dezember geben. VW ist laut früheren Ankündigungen erst im Januar dran. Warnstreiks sind nach Ablauf der Friedenspflichten vom 1. März an möglich.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall verwies auf Produktionsrückstände von mehr als 20 Prozent in Folge der Corona-Krise. Trotz erheblicher Unterauslastung versuchten die Unternehmen, ihre Beschäftigten zu halten. „Über eine Million Beschäftigte der Branche sind aktuell in Kurzarbeit . In dieser Lage irgendeinen Verteilungsspielraum zu erkennen, ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar“, erklärte der Verband in Berlin. In der Tarifrunde gehe es ausschließlich darum, in der Branche Arbeitsplätze sicherer zu machen.

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