Hannover. Ein Forschungsprojekt zu Wölfen in Niedersachsen ist zu einem jähen Ende gekommen. Kameras zur Überwachung der Tiere wurde gestohlen.

Unbekannte haben Wildkameras von Wolfsforschern der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) im Burgdorfer Holz nordöstlich der niedersächsischen Landeshauptstadt gestohlen. „Für uns Wissenschaftler ist es extrem frustrierend, dass so unser Projekt beendet wird“, sagte Friederike Gethöffer, die an der TiHo zu den Wanderbewegungen und der Ernährung der niedersächsischen Rudel forscht.

Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen vermutet „extremistische Wolfsschützer“ hinter dem Diebstahl

Zwar sei es bisher nicht gelungen, Wölfe mit Senden auszustatten, aber mit Hilfe der Kameras habe man viele Daten sammeln können. Gethöffer vermutet, dass Medienberichte für die Zerstörung der mit Schlössern gesicherten Anlagen den Ausschlag gaben. Darin seien Schafsrisse mit einem Video von acht Wolfswelpen aus dem Waldstück in Zusammenhang gebracht worden. Die TiHo-Forscher wollen nun Anzeige erstatten.

In diesem Frühjahr hatte das Wolfspaar im Burgdorfer Holz erstmals Junge bekommen. Der zuständige Wolfsberater Thomas Behling beobachtet zunehmende Unruhe unter Tierhaltern in der Region. Die Zerstörung der Kameras verurteilt der 62-Jährige: „Es ist schade, dass die wissenschaftliche Arbeit auf diese Weise unterlaufen wird.“ In der Vergangenheit seien auch an anderen Orten Kameras zerstört worden, sagte der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding. Er vermutet „extremistische Wolfsschützer“ hinter den Sabotagen.

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