Hannover. Man dürfe Anti-Corona-Demonstranten nicht über einen Kamm scherzen, findet der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erwartet keine Probleme bei den Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen am kommenden Samstag (12. September) in Hannover. „In einer Demokratie muss es möglich sein, Kritik an der Beschneidung von Freiheitsrechten zu äußern“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview der „Neuen Presse“ (Dienstag).

Anti-Corona-Demonstration findet am Samstag in Hannover statt

Man dürfe nicht alle Demonstranten über einen Kamm scheren. Aber wie die Erfahrungen mit diesen Demos in Berlin zeige, „gibt es Menschen, die komplett den Bezug zur Realität verloren haben, wenn sie glauben, dass Angela Merkel eine Diktatur errichten will“. Mit solchen Thesen könne er sich nicht ernsthaft auseinandersetzen, sagte Weil.

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Man werde aufmerksam „beobachten und begleiten“, ob sich rechtsextreme Kräfte in diese Kundgebung mischen. „Ich habe das vollste Vertrauen in die niedersächsische Polizei“, sagte Weil. „Sie wird im Vorfeld der Veranstaltung die Lage richtig einschätzen und dann auch während der Demonstration richtig agieren.“