Hannover. Die Bundesregierung hat geplant, überschüssige Schutzmasken ins Ausland zu verschicken. Niedersachsens Pflegekammer kritisiert diesen Vorstoß.

Nach der Ankündigung des Bundesgesundheitsministeriums, überschüssige Masken an andere Staaten zu geben, hat die Pflegekammer Niedersachsen Kritik geäußert. In vielen Pflegeeinrichtungen herrsche immer noch ein Mangel an Schutzausrüstung. „Eine einzige Maske pro Schicht - trotz wechselnder Patienten und Bewohner - waren und sind während der Corona-Pandemie keine Seltenheit“, wird Präsidentin Nadya Klarmann in einer Mitteilung vom Montag zitiert.

250 Millionen Masken sollen ins Ausland verschickt werden

Die Bundesregierung hatte vergangene Woche erklärt, derzeit in Deutschland nicht benötigte Corona-Schutzmasken an andere Staaten abgeben zu wollen. Geplant ist, dafür der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen. Die aktuelle Pandemie-Situation hierzulande ermögliche es, einen Teil der derzeit überschüssigen Masken in eine nationale Reserve zu geben - und einen geringen Teil Ländern zur Verfügung zu stellen, die wegen ihrer Corona-Situation gerade dringend Masken benötigten.

Nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“, das zuerst darüber berichtete, handelt es sich um 250 Millionen Masken im Wert von 275 Millionen Euro. Erst einmal solle nun Material abgegeben werden, dessen Haltbarkeit bald abläuft.

Pflegekammer: Es zeichnet sich ein Handschuh-Engpass ab

„Man könnte vielen Einrichtungen entgegenkommen, die Masken derzeit aus der eigenen Tasche bezahlen müssen“, sagte Pflegekammersprecherin Natalie Müller. Es sei zu prüfen, um welche Art Masken es sich handle und wann diese ablaufen. Aktuell zeichne sich außerdem ein Engpass an Handschuhen auf dem innerdeutschen Markt ab.

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