Hannover. Am Freitag hat der Fastenmonat auch für die über 300.000 Muslime in Niedersachsen und Bremen begonnen. Corona zwingt zu Veränderung gewohnter Rituale.

Normalerweise ist es ein großes Fest des Glaubens und der Begegnung mit Verwandten und Freunden, wegen der Corona-Epidemie aber müssen Muslime sich während des Ramadan dieses Jahr stark einschränken. An diesem Freitag hat der Fastenmonat auch für die über 300.000 Muslime in Niedersachsen und Bremen begonnen. Im Ramadan, der bis zum 23. Mai dauert, dürfen Muslime von Anbruch der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nicht essen und trinken. Auch die Corona-Epidemie sei kein Hindernis, von der Pflicht des Fastens abzurücken, stellte der Landesverband der Muslime klar.

Massive Veränderung gewohnter Rituale

Ansonsten aber gibt es eine massive Veränderung gewohnter Rituale: die Gebete und das Fastenbrechen seien zu Hause im engsten familiären Kreis zu verrichten, was für alle eine ungewohnte Situation sei, sagte der Verbandsvorsitzende Recep Bilgen. „Wir bitten alle Gläubigen, diese herausfordernde Zeit zu nutzen und sich auf das Wesentliche zu besinnen, auf das, was sie unmittelbar umgibt, auf ihre Familien, ihr Zuhause, ihre Gesundheit und auf ihren Glauben.“ Wie die Kirchen sind auch die Moscheen derzeit für jegliche Versammlungen geschlossen. Wie Bilgen sagte, sei die Hoffnung nun auf einen religionsübergreifenden Plan zur schrittweisen Öffnung gerichtet.

Stephan Weil: „Bitte halten Sie sich auch im Ramadan weiterhin an die Kontaktbeschränkungen“

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wünschte den Muslimen eine gesegnete Fastenzeit und bedankte sich für das Einhalten der Einschränkungen, mit denen die Verbreitung des Coronavirus habe abgebremst werden können. „Bitte halten Sie sich auch im Ramadan weiterhin an die Kontaktbeschränkungen, die Abstands- und Hygieneregeln und achten Sie auf Ihre Gesundheit.“ dpa

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