Hannover. Die Gesundheitsbehörden in Niedersachsen bereiten sich für den Fall der Fälle vor. Sie unterstreichen, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gebe,

Nach dem Auftreten der neuartigen Lungenkrankheit in China rüsten sich die Gesundheitsbehörden in Niedersachsen für mögliche Fälle auch hierzulande.

Kein Grund zur Beunruhigung

„Im Moment besteht kein Grund zu größerer Beunruhigung der Bevölkerung“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover am Freitag. Hinter den Kulissen aber würden Vorbereitungen getroffen. Zahlreiche Kliniken in Niedersachsen verfügten über Infektionsstationen, um auf Verdachts- oder Krankheitsfälle reagieren zu können. Zurückgegriffen werden könne auf bestehende Pläne aus der Zeit der Atemwegsseuche Sars.

Keine Vorkehrungen am Flughafen Hannover notwendig

Am Flughafen Hannover werden unterdessen keine besonderen Vorkehrungen in Bezug auf die auf einen neuartigen Coronavirus zurückgehende Infektionswelle getroffen, weil es keine Langstreckenverbindungen in den asiatischen Raum gibt. Quarantäne-Möglichkeiten müssten lediglich die Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin vorhalten, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

Klinikärzte im Alltag oft überlastet

Laut einer Umfrage geben viele Klinikärzte in Niedersachsen an, am Limit zu arbeiten. Arbeitsbelastung, Zeitdruck und bürokratische Aufgaben machen den Medizinern zu schaffen. 45 Prozent der Befragten erklärten, häufig überlastet zu sein, wie die am Freitag vorgestellte Studie der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ergab.

Immerhin 9 Prozent der Befragten gehen demnach ständig über die eigenen Grenzen hinaus. Mehr als jeder dritte Mediziner (35 Prozent) arbeitet jede Woche zwischen 9 und 29 Stunden mehr, über 70 Prozent sehen ihre eigene Gesundheit beeinträchtigt – etwa wegen Schlafstörungen.

Es fehlen rund 700 Krankenhausärzte

„Wir brauchen dringend attraktivere Arbeitsbedingungen in Niedersachsens Krankenhäusern“, sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes im Land, Hans Martin Wollenberg. Und: Landesweit fehlten rund 700 Krankenhausärzte – nicht nur Landärzte, kritisierte er. Eine Landarztquote sei eine Maßnahme, die „an einem Ende des Tuchs zieht. Die Lücke wird dann woanders größer“. An der Studie beteiligten sich im vergangenen September und Oktober über 1200 angestellte Ärzte in Niedersachsen.

Bundesweite Ergebnisse der Untersuchung waren am Vortag vorgestellt worden. Demnach gab knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, häufig überlastet zu sein, jeder Zehnte sogar ständig. dpa