Hannover. Die Beben werden vermutlich durch die Erdgasförderung verursacht. Grünen-Energiepolitikerin wirft Landesregierung zu wenige Prüfungen vor.

Zwei Mal pro Jahr hat zuletzt in Niedersachsen die Erde gebebt – verursacht durch den Menschen. Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt 40 sogenannte induzierte Erdbeben mit einer Stärke von mindestens 2,0 im Land registriert. In den 50 Jahren zuvor waren es lediglich 7.

Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Allerdings seien seit 2000 auch sensiblere Messungen möglich und das Messnetz sei ausgebaut worden. Die wahrscheinlich durch die Erdgasförderung verursachten Beben betreffen den Angaben zufolge das südliche Umland von Bremen.

Bericht über Erdbebenschäden gefordert

Hintergrund der Anfrage waren zwei Beben im Landkreis Verden Ende November, deren Stärke mit bis zu 3,2 angegeben wurde. Eine Seismologin des niedersächsischen Erdbebendiensts hatte danach gesagt: „Einen Trend zu mehr und stärkeren Erdbeben haben wir nicht festgestellt.“

Die Grünen-Energiepolitikerin Imke Byl warf der Landesregierung aus SPD und CDU vor, Erdbeben aufgrund der Erdgas- und Erdölförderung „billigend in Kauf“ zu nehmen. Bei der Genehmigung neuer Bohrungen werde nicht systematisch geprüft, ob das Erdbebenrisiko steige.

Byl forderte von der Regierung zudem einen Bericht, welche Schäden die Erdbeben seit 2000 angerichtet haben.