Hannover. Rüstungsspirale, Atomwaffen: Hunderte Menschen demonstrieren in Niedersachsen auch in diesem Jahr wieder zu Ostern – für eine friedliche Welt.

Hunderte Menschen in Niedersachsen und Bremen haben am Samstag bei Ostermärschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. Allein in Hannover gingen nach Angaben der Polizei 380 Teilnehmer in der Innenstadt auf die Straße. In Bremen waren es nach Einschätzung der Beamten rund 500 Menschen. Auch in anderen Städten gab es Protestaktionen.

Veranstalter: Über 1000 Menschen bei Ostermarsch in Bremen

Die Veranstalter in Bremen sprachen von mehr als 1000 Menschen. Die Themen Abrüstung, die Kündigung des INF-Vertrags über das Verbot nuklearer Mittelstreckenraketen zwischen den USA und Russland sowie Rüstungsexporte in Krisenregionen bewegten die Menschen, sagte Ekkehard Lentz vom Bremer Friedensforum. Auf Transparenten war zu lesen: „Krieg schafft keinen Frieden“ und „Abrüsten! UNO-Atomwaffen-Verbotsvertrag unterschreiben“.

Reiner Braun, Co-Präsident des Internationalen Friedensbüros (IPB), sprach sich in Bremen gegen das Nato-Ziel aus, bis 2024 zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Rüstung und Militär auszugeben. Das Geld werde anderweitig gebraucht. Lentz verwies auf den Klimawandel und den Wohnungsbau.

Ministerpräsident Stephan Weil unterstützt Ostermarschierer

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil unterstützte die Ostermarschierer: “Derzeit werden historische Atomwaffenverträge aufgekündigt, die unseren Frieden in Europa garantierten - Ostermärsche, der Einsatz für ein friedliches Zusammenleben sind deswegen wieder wichtiger geworden“, sagte der SPD-Politiker.

Die Wurzeln der Ostermarschbewegung liegen im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. Begonnen hat die Tradition Ende der 1950er Jahre in Großbritannien. Zum ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik kamen 1960 etwa 1000 Menschen. 1968 und 1983 erlebten die Ostermärsche hierzulande ihre Höhepunkte mit Hunderttausenden Demonstranten. In den Jahren danach verlor die Bewegung an Zulauf. dpa