Hannover. Kunststoff belastet Seen, Flüsse und auch die Nordsee. Darüber was die Politik tun kann wollen Experten vor dem Landtagsausschuss besprechen.

Ob Löffel, Zahnstocher oder Becher für den Coffee-to-go: Viele Wegwerfprodukte sind aus Plastik. Nach Gebrauch wandern sie in den Müll und landen oft genug in Gewässern und schließlich im Meer. Mit der Frage, wie sich der Plastikmüll reduzieren lässt und welche Gefahren er birgt, wird sich am Montag der Umweltausschuss des niedersächsischen Landtags in Hannover beschäftigen. Eingeladen sind unter anderem Experten des Alfred-Wegener-Instituts, des Bundes für Umwelt- und Naturschutz sowie Vertreter mehrerer Unternehmen, die Kunststoffe herstellen.

Ziel: Eindämmung der Plastikabfälle

Sowohl die oppositionellen Grünen als auch die Regierungsfraktionen von SPD und CDU haben Anträge in den Landtag eingebracht, in denen sie sich für eine Eindämmung der Plastikabfälle einsetzen.

Aus einem im Januar veröffentlichten Zustandsbericht zur Nordsee geht hervor, dass die Belastung mit Plastikmüll zwischen 2011 und 2016 nicht zurückgegangen ist. Demnach sind pro 100 Meter Strandabschnitt bis zu 389 Müllteile zu finden, davon 88,6 Prozent aus Plastik. Besonders die kleinen Plastikabfälle wie Strohhalme und Wattestäbchen sind ein großes Problem, da sie durch Wind und Wetter zu Mikroplastik werden.

Plastikpartikel machen Tiere krank

Dies hat auch Folgen für die Tiere: 60 Prozent der untersuchten Eissturmvögel in der deutschen Nordsee haben zu viele Plastikpartikel im Magen. Die Vögel fressen dann nicht mehr und verhungern. Experten warnen seit längerem, dass Mikroplastik über die Lebensmittel wie Seefisch und Muscheln auch in die Nahrung des Menschen gelangen könnte. dpa