Osnabrück. . Eine ehemalige Realschullehrerin ergaunerte sich mit gefälschten Medikamenten-Rechnungen rund 900.000 Euro. Davon gönnte sie sich ein Luxusleben.

Eine ehemalige Realschullehrerin, die sich mit gefälschten Medikamenten-Rechnungen rund 900.000 Euro ergaunerte, hat das Landgericht Osnabrück für zwei Jahre und zehn Monate hinter Gitter geschickt. Das Gericht verurteilte die 66-Jährige am Donnerstag wegen Rezeptbetrugs. Die Frau, die an einer chronischen Darmerkrankung leidet, hatte sich mit dem Geld ein Leben in Luxus gegönnt und Schmuck und Kleidung von Edelmarken gekauft. Diese waren von der Staatsanwaltschaft bereits zur Kompensation des entstandenen Schadens versteigert worden. Zum Prozessauftakt hatte die Frau die Vorwürfe grundsätzlich eingeräumt.

Insgesamt 112 manipuliert

Über Jahre hinweg fälschte die Lehrerin aus Wallenhorst nach Überzeugung des Gerichts Rechnungen für Medikamente. Dazu griff sie zu einer Nagelschere, dem Stempelabdruck einer Apotheke und einem Kopierer. So erweckte sie den Eindruck, die Medikamente seien in zehnfacher Menge verordnet und bezahlt worden. Das Geld forderte sie daraufhin von der Beihilfestelle Niedersachsen zurück. Einer Mitarbeiterin fiel der Betrug schließlich auf. Im angeklagten Zeitraum von Januar 2012 bis August 2016 ging es um insgesamt 112 Rezepte.