Hannover. Der Unterricht an Schulen in sozialen Brennpunkten, unter anderem Salzgitter, soll besser werden. Laut Gewerkschaft reicht das aber nicht.

20 Brennpunktschulen in Niedersachsen bekommen künftig Hilfe vom Land. Gefördert werden laut Kultusministerium acht Schulen in Hannover, sechs in Salzgitter und je drei in Wilhelmshaven und Delmenhorst. Sie liegen in Gegenden, in denen viele Arbeitslose leben und Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.

Geplant ist, dass jede dieser Schulen im Schnitt wöchentlich 15 Lehrerstunden zusätzlich bekommt. Dies soll dazu beitragen, dass der Abschluss an diesen Schulen künftig weniger stark von der sozialen Herkunft der Schüler abhängt. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) stellt „Schule Plus“ am Donnerstag (10.15 Uhr) in Hannover vor. Das Projekt läuft zunächst bis zum Ende des nächsten Schuljahres.

Kritik an dem Vorhaben kommt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Durchschnittlich 15 Lehrerstunden mehr pro Schule seien „dürftig“, erklärte GEW-Geschäftsführer Rüdiger Heitefaut. Es reiche nicht, 20 einzelne Projekte anzufangen – man brauche ein neues Gesamtkonzept für Schulen in sozialen Brennpunkten, betonte er. Heitefaut forderte deutlich mehr Lehrerstunden, um die Klassen verkleinern zu können und zusätzliches pädagogisches Personal für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler.

Im Frühjahr 2017 hatten sich Eltern und Lehrer einer Grundschule in Hannover hilfesuchend an die Behörden gewandt und von einem Klima der „Verrohung und Gewalt“ berichtet. Das Kultusministerium, damals auch SPD-geführt, schickte daraufhin 50 Sozialpädagogen an Problemschulen. Die neuen Stellen sollten sich auf Schulen in Hannover-Mühlenberg, Hannover-Sahlkamp, sowie Salzgitter, Braunschweig, Delmenhorst, Wilhelmshaven, Hildesheim, Lüneburg-Kaltenmoor, Emmerthal-Amelgatzen und Quakenbrück-Neustadt verteilen.