Lüneburg. Rechtsstreit geht weiter: Im November wird vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg verhandelt, ob Schimpanse Robby aus dem Zirkus geholt werden soll.

Der Rechtsstreit um den wohl letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus geht in eine neue Runde: Am 8. November wird vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg verhandelt, ob der Schimpanse Robby aus dem "Circus Belly" geholt werden soll. Das Verwaltungsgericht der Stadt hatte im Frühjahr 2017 entschieden, dass Robby in einer Auffangstation für gequälte Primaten das Leben unter Artgenossen lernen soll. Dagegen legte der Zirkusdirektor Klaus Köhler Berufung ein.

"Robby ist mein siebtes Kind, er gehört zur Familie", sagte Köhler der Deutschen Presse-Agentur, in Visselhövede. "Wir beschäftigen uns vier Stunden am Tag mit ihm." Nach Überzeugung des 70-Jährigen würde eine Umsiedlung des betagten Affen seinen Tod bedeuten. Mit einem Eilantrag hatte er erreicht, dass der etwa 47-jährige Schimpanse so lange im Zirkus bleiben darf, bis das Berufungsverfahren entschieden ist.

Eine bereits 1990 veröffentlichte Richtlinie des Bundesagrarministeriums fordert ein Ende der Haltung von Menschenaffen im Zirkus. Tierschützer setzen sich seit Jahren für ein generelles Wildtierverbot in der Manege ein. Die Tierrechtsorganisation Peta hat 2011 eine Kampagne mit dem Motto "Rettet Robby" gestartet. Der Affe habe ein trauriges Leben und nie adäquate Sozialpartner gehabt, sagte Peta-Fachreferentin für Zoo und Zirkus, Yvonne Würz. "Wir hoffen, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts am 8. November bestätigt wird." dpa