Hannover. Lehrermangel und zuwenig Geld für Digitalwende: Bei einer Schülerpressekonferenz muss Grant Hendrik Tonne sich einige Kritik anhören.

Dass das Ganze kein Selbstläufer werden würde, hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) wohl geahnt. Ob Lehrermangel oder nicht funktionsfähige Digitalausstattung im Klassenzimmer: Viele Fragen an ihn waren kritisch. „Die Jugendlichen sind sehr gut im Thema drin“, lobte Tonne dann nach 90 Minuten Pressekonferenz mit Schülerzeitungsredakteuren im Landtag. Die Schüler wiederum durften sich ernstgenommen fühlen. Tonne mutete ihnen auch schon mal Fachbegriffe wie das „Haushaltsaufstellungsverfahren“ zu.

Fünf Minuten vor Beginn der Veranstaltung waren die Schülerinnen und Schüler in den Raum der Landespressekonferenz geströmt, danach folgte der Minister. Während Tonne wie gewohnt auf dem Podium Platz nahm, flankiert von seinem Sprecher und dem Vorsitzenden der Landespressekonferenz, nahmen die Schüler die Journalistenplätze in Beschlag. Doch bevor es losging, wollte Tonne erst einmal seine Kernbotschaften loswerden. Lehrermangel, Digitale Medien, Demokratie und Bildung hatten er und Mitarbeiter als wichtigste Themenfelder ausgemacht, zu jedem sagte er einige Sätze. Zum Beispiel, dass digitale Medien in die Schule gehörten statt ein Handyverbot zu erteilen wie in Frankreich. Oder dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz in Schulen haben dürften. Wie es an den Schulen aussieht, weiß Tonne nicht nur als Vater schulpflichtiger Kinder. Sein Terminplan sieht amtsgemäß viele Schulbesuche vor, und auch Schülerzeitungsredakteure empfängt Tonne gern zum Interview. Die große Pressekonferenz war aber eine Premiere.