Celle. Ehemalige Anhänger der islamistischen Szene schweigen im Celler Terror-Prozess. Ein Mitangeklagter soll Zeugen aus der Haft heraus bedroht haben.

Diese Angst – sie sei immer wieder zu spüren. Die Angst als Verräter zu gelten, die Angst vor Rache, vor Repressionen. Wenn Polizeibeamte mit Zeugen sprechen, spüren sie oft Unsicherheit, den Wunsch einerseits gegen jene Männer aussagen zu wollen, die sie für ihre Radikalisierung verantwortlich machen – und dann wieder die Sorge, in der Szene dafür bestraft zu werden.

Ein Polizeibeamter erzählt am Dienstag im Prozess gegen den Hildesheimer Prediger Abu Walaa und vier seiner mutmaßlichen Helfer von dieser Angst. Der Polizei berichtet ein junger Konvertit aus Duisburg zum Beispiel, der Mitangeklagte Hasan C. habe junge Männer gesucht, die wenig vom Koran verstanden, leicht zu manipulieren waren , um sie für die Terrormiliz Islamischer Staat zu gewinnen. Er habe „als Mitglied des IS agiert“.