Hannover. SPD und CDU wollen der Polizei mehr Rechte bei der Gefahrenabwehr geben. Die Polizei ist zufrieden, die Kritik dürfte die Koalition wenig beeindrucken.

Niedersachsens Landesdatenschützerin Barbara Thiel hat davor gewarnt, im Zuge der Terrorbekämpfung Bürgerrechte massiv einzuschränken. Bei einer Anhörung im Landtag zur geplanten Neufassung des niedersächsischen Polizeigesetzes sagte Thiel: „Unter dem Deckmantel, den internationalen Terrorismus zu bekämpfen, beschneiden die vorgeschlagenen Regelungen die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger bis zur Unkenntlichkeit.“ Aus dem Gesetzentwurf werde nicht ansatzweise erkennbar, warum derartige Verschärfungen erforderlich seien.

Die Koalition von SPD und CDU will unter anderem den Unterbindungsgewahrsam für terroristische Gefährder von 10 auf bis zu 74 Tage erweitern. Gesetzlich abgesichert werden in dem Landsgesetz unter anderem auch online-Durchsuchungen, elektronische Fußfesseln sowie Kommunikationsüberwachung. Dies alles geschieht im Vorfeld von Straftaten zur Gefahrenabwehr.