Pro.

Wer sein Auto mit 100 durch eine Innenstadt jagt, wer sich auf einer vollen Autobahn per Lichthupe bei 220 den Weg freimacht, der nimmt in Kauf, andere Menschen schwer zu verletzen oder zu töten. Das ist asozial und gehört so hart bestraft, dass derlei Anwandlungen aus purer Angst im Keim erstickt werden.

Oftmals wird mit Blick auf das Ausland eine Erhöhung der Bußgelder in Deutschland gefordert. Vierstellige Summen werden dort teils fällig. Die abschreckende Wirkung dürfte ungleich größer sein. Sie reicht aber nicht, denn ein verantwortungslos gelenktes Auto gefährdet Unbeteiligte. Das macht Rücksichtslosigkeit im Verkehr so verurteilungswürdig. Wäre gewährleistet, dass verantwortungslose Fahrer nur selbst zu Schaden kämen – geschenkt. So aber müssen Strafen wirklich brachial sein – und abschrecken.

Denkbar ist, dass ab bestimmten Überschreitungen der Wert des Autos als finanzielles Strafmaß festgestellt wird – bei Nichtzahlung wird zeitnah gepfändet. Auf die Weise erledigt sich das Problem hier und da direkt selbst. Führerscheinentzug muss überdies deutlich früher stattfinden, ohne Rücksicht auf eventuelle Jobverluste oder andere Folgen. Ebenso sollte die Promillegrenze gesenkt werden. Wer breit hinterm Steuer sitzt, sollte mit vierstelligen Strafen und früheren Fahrverboten rechnen müssen.

Es ist gar nicht so schwer, vernünftig Auto zu fahren, sich anzuschnallen, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und besoffen lieber ein Taxi zu nehmen. Wirklich, es ist ganz einfach und auch sozialverträglicher. Wer nicht über die Vernunft zu dieser Einsicht verfügt, gehört nicht hinters Steuer. Drastischere Strafen würden hier eine transparente Selektion vornehmen.