Pro.

Die Besetzer sind zunächst einmal mutig. HBK-Vize und Sanierer Nikolas Lange hatte ihnen schnell mit Strafanzeigen und Exmatrikulation gedroht. Trotzdem knickten die Protestierer nicht ein. Ihre Forderungen sind ihnen ernst.

Und sie sind weitgehend nachvollziehbar. Kunst soll nicht den Mainstream abbilden, sondern von außen reizen, anregen, querschießen. Entsprechend arbeiten Künstler auch anders, es braucht Zeit und Freiraum zum Experimentieren, Probieren, Austausch mit anderen, auch mal Spinnen und Träumen. Das geht nicht auf Knopfdruck zu Bürozeiten. Das sollten Kunsthochschulleitungen wissen und fördern.

Im Bestreben, die lange chaotische Uni stringent zu organisieren, ist das Präsidium zuletzt übers Ziel hinausgeschossen. Ebenso drastisch fällt die Reaktion der Studenten aus. Aber die Besetzung ihrer Ateliers behindert niemanden ernsthaft. Sie ist ein Symbol. Allerdings müssen die Studis eine Kunst noch lernen: Kompromissfähigkeit.