Wolfsburg. Der Niederländer muss sich nach seinem TV-Auftritt viel Kritik gefallen lassen. Ein VfL-Fan schreibt: „Er sollte nicht länger Aushängeschild sein.“

Sportlich ist Wout Weghorst über jeden Zweifel erhaben. Der Niederländer ist einer der besten Stürmer, der je das Trikot des VfL Wolfsburg getragen hat. Beim 3:4 am Samstag in Frankfurt erzielte er sein 61. Bundesliga-Tor im 114. Spiel für die Grün-Weißen, es war zugleich sein 18. Treffer in dieser Saison. Und doch steht Weghorst heftig in der Kritik. Aber nicht wegen dem, was er auf dem Fußballplatz leistet. Sondern wegen dem, was er daneben sagt.

Los ging’s im Dezember, als der 28-Jährige bei Instagram Einträge teilte, in denen das Corona-Virus verharmlost und die Wirkung von Impfungen angezweifelt wurde. Es folgte eine Entschuldigung. Aber offenbar keine Läuterung. Denn im ZDF-Sportstudio am Samstag ließ Weghorst trotz mehrerer Vorlagen von Moderator Jochen Breyer die Chance ungenutzt, sich von dieser Verschwörungstheorie zu distanzieren. Es blieb der Eindruck hängen, dass der VfL-Stürmer tatsächlich so denkt.

VfL-Stürmer Wout Weghorst in der Kritik - auch in den Niederlanden

Nun prasselt heftige Kritik auf ihn ein, auf Neudeutsch: ein Shitstorm. In den sozialen Netzwerken wird er als „Covidiot“, als „Querdenker-Schwein“ und auch als „wirrer Weghorst“ bezeichnet. Auch unsere Redaktion erreichten Leserbriefe, die Weghorsts Auftritt zum Thema hatten. Auch die Frage, ob der Niederländer noch für den VfL spielen sollte, wird gestellt. „Jemand, der offensichtlich sogar Probleme hat, geradeaus zu denken, und ,Querdenkertum’ verbreitet, sollte nicht längerfristig beim VfL Aushängeschild sein“, findet etwa VfL-Fan Jens Mates aus Sassenburg.

Auch in seinem Heimatland hat der Auftritt Weghorsts Wellen geschlagen. Die großen Tageszeitungen wie „De Telegraaf“ oder „AD“ griffen die Geschichte auf. Klar ist: Viele Freunde hat sich Weghorst damit nicht gemacht, weder in den Niederlanden noch in Deutschland. Doch es gibt natürlich auch einige, die seine Aussagen als „freie Meinungsäußerung“ verteidigen.
Wie es für Weghorst nun beim VfL weitergeht, bleibt abzuwarten. Es wird eine Aussprache mit den Verantwortlichen um Geschäftsführer Jörg Schmadtke geben, der selbst erst vor kurzem eine Corona-Infektion überstanden hatte. Allerdings: Wollen die Wolfsburger in die Champions League, brauchen sie ihren Torjäger.