„Eintracht Braunschweig hat kein drängendes Torwart-Problem. Die zuletzt immer wieder veränderte Defensive muss gemeinsam Stabilität erlangen.“

Unter den Fans von Eintracht Braunschweig wird ein Thema derzeit besonders kontrovers diskutiert: die Torwartfrage. Nach mehreren unglücklichen Szenen bei der 2:4-Niederlage zum Rückrundenauftakt in Hamburg und zuletzt beim 3:3 gegen Arminia Bielefeld ist die Kritik an Publikumsliebling Jasmin Fejzic größer und sind die Rufe nach einer Chance für dessen Herausforderer Ron-Thorben Hoffmann lauter geworden. Dass der Braunschweiger Anhang in der Sache zwiegespalten ist, kann man durchaus verstehen.

Cheftrainer Michael Schiele ist jedoch anzumerken, dass ihm die Fragen zu diesem Thema nicht gefallen. Er stärkt seinem Kapitän und Routinier den Rücken – und das zu Recht. Natürlich darf im Profifußball nicht nach Verdiensten aus der Vergangenheit aufgestellt werden. Doch der Bosnier Fejzic hat auch in dieser Spielzeit schon mehrfach bewiesen, dass er der Eintracht Punkte festhalten kann. Das war in der stärksten Phase der Löwen im Herbst mehrfach der Fall. Und auch gegen Bielefeld zeigte er in einer entscheidenden Szene eine überragende Fußabwehr.

Eintracht Braunschweig hat kein drängendes Torwart-Problem. Die zuletzt immer wieder veränderte Defensive muss gemeinsam Stabilität erlangen – dazu gehören alle elf Akteure. Ohne funktionierende Vorderleute würde auch ein anderer Schlussmann zwischen den Pfosten schlecht aussehen. Die Folge eines übereilten Wechsels wären dann zwei verunsicherte Torhüter. Das wäre im Abstiegskampf der
2. Bundesliga ein Fiasko.

Fejzic hat auch nach unglücklichen Szenen Unterstützung verdient. Das Trainerteam hat sich positioniert. Störgeräusche können bei der Mission Klassenerhalt nur schaden.

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