Braunschweig. „Dass sie Pandemie skandalfrei und kommunikativ sehr stringent meisterte, kann im Amt als Innenministerin nicht schaden.“

Nicht ohne Stolz auf das eigene Management präsentierte sich Ministerpräsident Weil am Freitag vor der Presse. Als schnelle und diskrete Entscheidung beschrieb er die Kabinettsumbildung innerhalb weniger Tage, die der Wechsel von Boris Pistorius von Hannover nach Berlin notwendig gemacht hatte.

Dabei kommt die Personalie Daniela Behrens nicht wirklich überraschend. So war es die gebürtige Bremerhavenerin, die in der Riege der Ministerinnen und Minister mit dem politischen Management der Pandemie die größten Herausforderungen in den vergangenen knapp zwei Jahren zu bewältigen hatte. Dass sie diese Zeit skandalfrei und kommunikativ sehr stringent meisterte, kann im Amt als Innenministerin nicht schaden. Im Spannungsfeld von Krieg und Vertreibung in Europa, in der Silvesternacht erneut deutlich gewordenen Integrationsproblemen, die Niedersachsen eben auch hat, und der immer offener zur Schau gestellten Ablehnung staatlicher Autoritäten einiger weniger, erhofft sich Weil von Behrens pragmatische Lösungen auf dem Feld der Sicherheitspolitik. Auch dass sie sich bei ihrer Präsentation sehr selbstbewusst gab, könnte dem Regierungschef gefallen. Rechtfertigt Behrens die Vorschusslorbeeren, könnte Weil schon heute auch der eigenen Nachfolgeregelung ein Stückweit näher gekommen sein.