„Den Satz, das Wetter spielt verrückt, können wir problemlos ergänzen mit dem Zusatz: Und wir auch.“

Wir leben in extremen Zeiten, da macht das Wetter keine Ausnahme. Weil wir mit Blick auf die nächste Gasrechnung möglichst wenig heizen wollen, hoffen wir auf einen milden Winter. Im Sommer warten wir dann auf Regen, weil wir und alles um uns herum austrocknet. Wenn es dann aus Kübeln schüttet, lauert das nächste Problem: überflutete Keller und Garagen, weil Kanalisationen durch die Wassermassen offenbar überfordert sind.

Den Satz, das Wetter spielt verrückt, können wir problemlos ergänzen mit dem Zusatz: Und wir auch. Fast stündlich starren wir auf meteorologische Aussichten, weil wir es offenbar nicht mehr ertragen, nicht zu wissen, wie das Wetter sein wird – jetzt, gleich, am Wochenende, im anstehenden Urlaub. Hinzu kommt: Wir beobachten die Lage nicht nur für uns, sondern auch für die, bei denen wir nicht sein können – und checken auch für sie Temperaturen, Windgeschwindigkeiten und Unwetterwarnungen.

Wenn Landwirte permanent gen Himmel schauen, ist das nachvollziehbar. Auch andere Berufsgruppen leben mit der Unsicherheit, dass das Wetter über das Wohl von Familien entscheidet. Alle anderen sollten sich in einer ruhigen Minute mal fragen, ob sie selbst alles dafür tun, dass sich klimatische Bedingungen perspektivisch verbessern. Oder es uns reicht, sich kurzfristig über das Wetter aufzuregen.