„In parteigehegten Komfortzonen aber gedeiht wenig Neues. Kein Wunder, dass viele Jüngere sich die Augen reiben.“
Noch schlägt der Amtsbonus durch, doch gelaufen ist das Rennen noch lange nicht. Ministerpräsident Stephan Weil und seine SPD liegen in der Wählergunst laut „Niedersachsen Check“ weiter vorn, Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann (CDU) muss hinterherlaufen. Und Althusmann muss das aus der Position des Koalitionspartners tun. Doch im Wahlkampf wird der Spielraum größer: Als Althusmann jüngst das CDU-Wahlprogramm vorstellte, wirkte er freier als sonst.
Weil wiederum gab der SPD sein Ja-Wort für eine weitere Kandidatur, als die Partei ihn als Zugpferd zwingend brauchte. Mit dem Duell Routine gegen Erfahrung ist der Platz der jungen Wilden für die Grünen frei. Die zeigen allerdings bisher wenig Ehrgeiz, nach dem Motto Habeck-Baerbock in die Wähler-Mitte vorzustoßen. Gepflegt wird die Stammwählerschaft. Auch das klingt eher nostalgisch, nach Niedersachsen 2013 und dem rot-grünen Kabinett unter Weil, als nach Aufbruch und dem Jahr 2022.
Handlungsbedarf in Niedersachsen ist riesig
Die FDP möchte dieses Mal auf jeden Fall mit von der Partie sein. In ihrem Programm zur Landtagswahl gibt sich die Partei als Motor der Modernisierung. Auch das hat man schon oft gehört. Und dennoch ist der Handlungsbedarf riesig. In parteigehegten Komfortzonen aber gedeiht wenig Neues. Kein Wunder, dass viele Jüngere sich die Augen reiben.
Das ist der „Niedersachsen Check“
2022 ist Wahljahr in Niedersachsen. Am 9. Oktober entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, wer ihr Land künftig regieren soll. Deshalb ist es Zeit für einen „Niedersachsen Check“.
Die großangelegte Umfrage-Aktion ist eine gemeinsame Initiative niedersächsischer Tageszeitungen. Im Auftrag der Redaktionen führt das renommierte Berliner Meinungsforschungsinstitut Forsa bis zur Landtagswahl im Herbst und darüber hinaus niedersachsenweit insgesamt sechs repräsentative Erhebungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch. Immer im Mittelpunkt: die Menschen in unserem Bundesland.
Weitere Hintergründe zum „Niedersachsen Check“ finden Sie hier. Und hier gibt's eine Übersicht aller Texte zum Thema.