Dieser heterogene Wahlabend zeigt eins: Die Kommunalwahlen eignen sich nicht als Stimmungsbarometer für die Bundestagswahl.

Herzlichen Glückwunsch, Frank Klingebiel und Alexander Saipa! Salzgitters Oberbürgermeister Klingebiel (CDU) hat als einziger Amtsinhaber in unserer Region sein Spitzenamt schon im ersten Wahlgang behauptet. Und Saipa (SPD) hat als Newcomer prompt den Posten des Landrates im Landkreis Goslar erobert.

Alle anderen Oberbürgermeister und Landräte in unserer Region werden in zwei Wochen in Stichwahlen gekürt. Besonders enttäuschend ist das für die amtierenden Landräte Andreas Ebel (CDU) im Landkreis Gifhorn und Gerhard Radeck (CDU) in Helmstedt – sie haben die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Arbeit nicht vollends überzeugen können und müssen sich ihren schärfsten Herausforderern in einer Stichwahl stellen.

Überraschung in Braunschweig: SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Kornblum ist es nicht gelungen, im ersten Wahlgang 50 Prozent der Wähler zu überzeugen. Zwei politisch völlig unbeschriebene Blätter, Kaspar Haller (für CDU, FDP, Volt) und Tatjana Schneider (für Grüne und Piraten), haben das verhindert. Die Hoffnung, dass der scheidende OB Ulrich Markurth, ein SPD-Parteifreund, Kornblum den Boden mit bereitet, hat sich nicht erfüllt. In Wolfsburg dagegen sind zwei Spitzenbeamte aus dem Rathaus gegeneinander angetreten, um den scheidenden OB Klaus Mohrs (SPD) zu beerben. Hier hat Dennis Weilmann (CDU) erheblich besser vorgelegt als die SPD-Kandidatin.

Eine „bunte Reihe“ bilden die Ergebnisse der Rats- und Kreistagswahlen. In Braunschweig und Wolfsburg wird die SPD wohl die stärkste Ratsfraktion bilden, in den Landkreistagen Gifhorn und Helmstedt liegt die CDU vorn. Dieser heterogene Wahlabend zeigt eins: Die Kommunalwahlen eignen sich nicht als Stimmungsbarometer für die Bundestagswahl. Lokale Themen haben gestern den Ausschlag gegeben.