„Wenn sich Tarifpartner jetzt dafür loben, dass sie eine Lohnerhöhung von 70 Euro vereinbart haben, dann ist das lächerlich.“

Fachkraft in der Alten- und Krankenpflege. Das war schon immer ein Knochenjob. Ein Beruf, für den es ganz viel Idealismus braucht. Der aber so ungeheuer wichtig ist, gerade in unserer alternden Gesellschaft.

Doch der Alltag der Pflegekräfte ist geprägt von knappen Stellenplänen, von Gehetztsein und Zermürbung. Die Pflegekräfte berichten nach über einem Jahr Dauerstress in der Corona-Pandemie von körperlicher und seelischer Erschöpfung. Viele sehen sich nach beruflichen Alternativen um.

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Das droht gerade für Niedersachsen – und gerade für die Altenpflege, befürchten Experten. Denn in keinem westdeutschen Bundesland werden die Fachkräfte in der Altenpflege so schlecht bezahlt wie zwischen Nordsee und Harz. Was erschwerend hinzukommt: In kaum einem weiteren Bundesland ist die Lohnlücke zwischen Fachkräften in der Alten- und Krankenpflege so groß wie bei uns. Der Unterschied zwischen einer Altenpflegerin und einer Krankenpflegerin liegt bei satten 652 Euro, wie aktuelle Berechnungen der Linken-Bundestagsfraktion ergeben. Geht’s noch?

Wenn sich Tarifpartner jetzt dafür loben, dass sie eine Lohnerhöhung von 70 Euro vereinbart haben, dann ist das lächerlich. Gebraucht wird eine richtig kräftige Anhebung – damit vor allem die Fachkräfte in der Altenpflege nicht in Scharen davonlaufen.