„Schließt der Standort Braunschweig, könnte es auch für den Bundeswirtschaftsminister ungemütlich werden.“

Eine wichtige Rolle bei der Energiewende solle die Kooperation von Zollern BHW und dem österreichischen Miba-Konzern spielen. Das war 2019 die Begründung für die Sondererlaubnis zur Fusion von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Investitionen in die deutschen Standorte und die Bündelung von Know-how versprachen die Kooperationspartner im Vorfeld den Beteiligten. Haben die Unternehmen die Entscheider damals getäuscht?

Die geplante Schließung des Braunschweiger Werkes führt diese Ankündigungen jedenfalls ad absurdum. Statt zu investieren, soll der Standort abgewickelt werden. Trotz voller Auftragsbücher für 2021 wird die Corona-Krise als Deckmantel für die Schließung angeführt. Verständlicherweise fühlen sich der Betriebsrat, die Gewerkschaft und Vertreter der Politik überrumpelt und hinter’s Licht geführt.

Diente der Zusammenschluss vielmehr nur dazu, Patente und Technologien aus Braunschweig abzuziehen? Zumindest werden diese nun auch in Österreich genutzt und dorthin soll sich die Produktion im Laufe des Jahres komplett verlagern.

Schließt der Standort Braunschweig, könnte es auch für den Bundeswirtschaftsminister ungemütlich werden. Seine Minister-Erlaubnis wäre damit zumindest hinfällig. Auf das politische Nachspiel kann man noch gespannt sein.