„Die Technologie ist noch nicht ausgereift und kostspielig, doch gerade in unserer Region finden sich vielversprechende Ansätze.“

Bei der E-Mobilität liefen Volkswagen und andere deutsche Automobilhersteller hinterher. Den Anschluss haben sie mühsam wieder herstellen können. Beim sauberen Kraftstoff aus Wasser soll so etwas der deutschen Industrie und der Forschung nicht schon wieder passieren.

Die Technologie ist noch nicht ausgereift und kostspielig, doch gerade in unserer Region finden sich vielversprechende Ansätze. Forschung und Entwicklung, gute Ideen und die Anwendung in der Industrie: auf dem Wasserstoff-Campus in Salzgitter könnte Großes heranwachsen.

Zu wünschen wäre es Salzgitter. Ein Strukturwandel zeichnet sich ab, das Motorenwerk von VW wird in dieser Form nicht mehr ewig existieren können, der angekündigte Stellenabbau bei MAN, auch dem Stahlriesen Salzgitter AG ging es schon mal besser. Doch gerade MAN und die Salzgitter AG sind Treiber des Wandels, engagieren sich mit Bosch und Alstom beim Wasserstoff-Campus.

Wasserstoff soll der wichtigste Energieträger der Zukunft werden. Alstom hat bereits den ersten Zug entwickelt, der mit einer Wasserstoff-Brennzelle betrieben wird. Die Salzgitter AG will bei der Stahlproduktion grünen Wasserstoff statt Koks einsetzen. Und mit dem Fraunhofer-Institut in Braunschweig, der Landesbeauftragten Witt sowie der Allianz für die Region haben die Konzerne wichtige Partner an der Seite. Mit dem Kraftwerk Mehrum bei Peine steht der nächste auf der Matte. Das Kraftwerk will den Übergang von Kohle auf Wasserstoff schaffen.

Die Campus-Betreiber ruhen sich nicht aus, sondern suchen früh Kontakt zu Entscheidern beim Bund und bei der EU. Das ist der richtige Ansatz, denn der Wettbewerb um Fördergeld wird hart – obwohl es Milliarden zu verteilen gibt. Alleine in Niedersachsen gibt es 24 Wasserstoff-Projekte.