Selbst wer nach nur einem Bier oder Wein das Auto stehen lässt, muss die Forderung der Forscher unterstützen.

Den verpflichtenden Einbau von Alkohol-Wegfahrsperren in alle Neuwagen hält der ADAC für „unverhältnismäßig“. Der Vernunftmensch definiert dieses Wort anders: Unverhältnismäßig ist, wenn jemand betrunken in sein Auto steigt und Menschen totfährt. Wer im Suff zu geizig oder zu doof ist, das Taxi zu nehmen, der nimmt ein unverhältnismäßiges Risiko in Kauf – und zwar nicht für sich, sondern auch und vor allem für andere. Und die gilt es endlich zu schützen.

Dass der Mensch als selbstverantwortliches Wesen in mancherlei Hinsicht überfordert ist, ist spätestens seit dem Klimawandel und den zögerlichen Maßnahmen sehr klar. Trunkenheitsfahrten mit moderner Technik zu verhindern, ist die Lösung für ein sehr viel weniger komplexes Problem, als den Planeten wieder hinzubiegen. Aber nicht einmal das kriegen wir hin, weil die Autofahrerlobby sinnschwach von „unverhältnismäßig“ spricht.

Selbst wer nach nur einem Bier oder Wein das Auto stehen lässt, muss die Forderung der Forscher unterstützen, denn, man muss es offenbar mehrfach erwähnen: Wer zwischen 1 und 1,8 Tonnen Metall mit hohen Geschwindigkeiten durch die Gegend lenkt und dabei nicht fit und konzentriert ist, der wirkt potenziell tödlich auf jeden anderen Verkehrsteilnehmer – und das schließt uns alle ein.

Die Alko-Wegfahrsperre ist sinnvoll und muss kompromisslos umgesetzt werden. Wer das verhindert, trägt eine persönliche Mitschuld an den kommenden Opfern besoffener Fahrer.