„Die Gewissheit, dass Australien weit weg ist, ist trügerisch.“

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Dieses Motto gilt in der Politik nur sehr bedingt: Deren Mühlen mahlen bekanntlich oft langsam. Das gilt auch für den Klimawandel und die damit steigende Waldbrandgefahr. Die Gewissheit, dass Australien weit weg und Vergleichbares in Niedersachsen nicht vorstellbar ist, ist trügerisch. Gewiss wird es hierzulande keine großflächigen Buschbrände geben. In den Archiven kann man aber über den Waldbrand in den 70er Jahren nachlesen. Als „reines Glück“ bezeichnete es jüngst eine Wissenschaftlerin beim „Brandschutzforum Harz“, dass mehrere kleinere frühere Waldbrände dort sich nicht zu größeren Bränden ausgewachsen hatten. Mittlerweile hat sich bei den meisten auch die Einsicht durchgesetzt, dass Kirchturmsdenken und reine Paragrafenreiterei auch in diesem Fall falsch sind, vor allem aber besonders gefährlich sein können. Alle Bausteine im Kampf gegen die Gefahr, von den Zuständigkeiten über die Ausstattung bis zu Kommunikationswegen, müssen auf den Prüfstand. Der Verein „ForestFireWatch“ mit Feuerwehr- und Forst-angehörigen sieht ausdrücklich auch den Bund in der Pflicht. Was CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer nun ins Spiel brachte, hatten Grüne und FDP im Landtag schon im Sommer 2019 angemahnt. Brandschutz-Konzepte für Wälder und Moore müssten her, so die Grünen. Von einem erhöhten Gefahrenpotenzial aufgrund klimatischer Veränderungen warnte die FDP. Besser, man ist vorbereitet.