„Neue Abstandsregeln für Windräder könnten der Windkraft nun den Rest geben.“

Die Zahlen stimmen: 2019 stieg der Anteil des Ökostroms in Deutschland auf 42 Prozent – so viel wie nie zuvor. Im gleichen Zeitraum brach die Erzeugung von Strom aus Braun- und Steinkohle ein. Der Anteil der Kernenergie geht planmäßig zurück. Alles klasse also? Weit gefehlt!

Die Energiewende kommt nur schleppend voran. Gerade bei der so wichtigen Windkraft herrscht Flaute. Unter dem Strich wurden in der Republik im ganzen Jahr nur 160 Windräder aufgestellt. Das ist so wenig wie nie seit 2000.

Bürgerinitiativen kämpfen auch in unserer Region gegen Windparks. 22.000 Einwände gingen zwischen Harz und Heide gegen die Pläne für neue Windräder ein. Behörden und Verbände, darunter auch der Regionalverband Großraum Braunschweig, sind übervorsichtig bei der Ausweisung neuer Vorrangflächen geworden.

Die Pläne des Regionalverbands umfassen satte 7000 Seiten. Der Verband hat sich extra juristischen Beistand geleistet. Und doch musste er das Konzept drei Mal offenlegen. Drei Mal hat der Landesbeauftragte Matthias Wunderling-Weilbier die Pläne seit dem Frühjahr zurückgewiesen. Der Verband muss nachsitzen. Mehr als acht Jahre gingen so bereits ins Land. Im Schnitt dauert es 5,3 Jahre.

Neue Abstandsregeln für Windräder, die paradoxerweise Teil des Klimapakets der Großen Koalition in Berlin sind, könnten der Windkraft nun den Rest geben. Banken und Investoren macht all das skeptisch. Dabei sollen die mehr als 200 geplanten neuen Windräder alleine in unserer Region Investitionen von 1,5 Milliarden Euro auslösen. Es braucht wieder energische Streiter für die Energiewende. Die Grünen alleine können es nicht richten.