Nur wer geimpft ist, geht sicher, der Ansteckung zu entkommen.

Kinder, die nicht gegen Masern geimpft sind, dürfen bis Ende März nicht in eine Gesamtschule in Hildesheim gehen. Und das ist gut so. Denn Masern sind gefährlich, der Verlauf kann schwerwiegend sein. Nur wer geimpft ist, geht sicher, der Ansteckung zu entkommen. Natürlich gibt es Menschen, die aus verschiedenen Gründen gar nicht geimpft werden dürfen – auch die gilt es zu schützen. Aber sie sind die Ausnahme. Das Gesundheitsamt Hildesheim, das an dieser Stelle so hart durchgreift, stuft den Schutz der Kinder höher ein als die Schulpflicht. Das ist ein verantwortungsvolles Handeln, das eigentlich auch von den Eltern kommen müsste – und zwar schon kurz nach dem ersten Lebensjahr des Kindes, wenn es nämlich gegen Masern geimpft werden sollte.

Die ersten Schätzungen des Gesundheitsamtes bestätigen die Sorgen bezüglich der in Deutschland steigenden Impfmüdigkeit. Rund 20 Prozent der etwa 600 Schüler konnten bis heute nicht nachweisen, dass sie geimpft sind. Sollte sich bestätigen, dass jedes fünfte Kind nicht über den notwendigen Schutz verfügt, wäre das alarmierend. Gerade in einem Land wie Deutschland, das ein funktionierendes Gesundheitssystem hat und in dem ausreichend Wissen über die Gefahren von Kinderkrankheiten vorhanden ist. Wer darauf vertraut, gesund zu bleiben, weil sich alle anderen brav impfen lassen, mag, so ungerecht das ist, sogar Glück haben – wenn er der einzige ist. Denken aber viele so, können wir uns von einem flächendeckenden Impfschutz verabschieden.