Nach dem Spitzentreffen müssen die Akteure nachliefern, wie ihr Beitrag gegen Flug-Frust aussehen soll.

Verspätungsanfällige Flugpläne überprüfen, Flugzeuge vorausschauend warten, zusätzliche Sicherheitskontrollen gegen lange Warteschlangen – für einen Außenstehenden erscheinen Stichworte wie diese als Selbstverständlichkeiten. Doch nach dem Chaos-Sommer im deutschen Luftverkehr ist offenbar nichts mehr selbstverständlich: Die drei Punkte sind Teil des Plans, mit dem Politik und Wirtschaft den Luftverkehr wieder zuverlässiger machen wollen.

Aus Kundensicht ist das eine enttäuschend unkonkrete Reaktion auf den Flug-Frust mit stundenlangen Verspätungen und Ausfällen in über zehntausend Fällen. Es fehlen verbindliche Absprachen, was bis wann umgesetzt werden soll.

Pleite von Air Berlin hat Spuren hinterlassen

Sicher, die Pleite von Air Berlin hat im Luftverkehr viel durcheinandergewirbelt. Als Deutschlands zweitgrößte Airline vor bald einem Jahr den Betrieb einstellte, war klar: Es wird Turbulenzen geben, insbesondere in Berlin sehr heftige. Der Lufthansa-Billigableger Eurowings und die Konkurrenten Easyjet und Ryanair übernahmen Strecken, Personal und Flieger. Das geht natürlich nicht über Nacht und auch nicht in ein paar Wochen.

Doch insbesondere der Billigflieger Eurowings bekam die Situation monatelang nicht in den Griff. Beschwerden bleiben bis heute wochen-, teils monatelang unbeantwortet. Auch dessen Premium-Mutter Lufthansa musste im Sommer massive Probleme eingestehen. Die gab es auch bei Sicherheitskontrollen, Bodendienstleistern und Flugsicherung. Dieses Jahr war definitiv keine gute Werbung für das Fliegen.

Ungewissheit für die Passagiere

In dem Chaos gab es keinen ernsten Zwischenfall, die Sicherheit steht im Flugverkehr noch immer an erster Stelle. Dennoch war jeder Passagier mit Ungewissheit konfrontiert: Hebt mein Flieger pünktlich ab? Komme ich rechtzeitig durch die Sicherheitskontrolle? Wird der Flug in letzter Minute gestrichen? Selbst eine Treppe zum Aussteigen ans Flugzeug zu bringen, scheint eine größere Herausforderung zu sein. So kann es nicht weitergehen.

Ein Problem dabei ist der gewaltige Kostendruck. Im Kampf um den billigsten Ticketpreis geht es vor allem darum, wie viele Flüge die Maschinen und Besatzungen am Tag schaffen. Und die Airlines drücken die Kosten bei Dienstleistern am Boden. Die Folgen zeigten sich allerorts in diesem Sommer: Personalreserven scheint es nicht mehr zu geben. Dann kann es schon mal eine Stunde dauern, bis die Koffer eines verspäteten Fluges auf dem Gepäckband landen.

Kleine, wirksame Verbesserungen

Leicht entzerrte Flugpläne, etwas mehr Personal an den Flughäfen: Kleine, aber wirksame Verbesserungen wie diese müssen die Passagiere vielleicht mit etwas höheren Ticketpreisen bezahlen. Das wäre es allemal wert, zumal die meisten Flüge spottbillig blieben. Mehr Pünktlichkeit dürfte sich auch für die Airlines lohnen. Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben 2018 schon eine Viertelmilliarde Euro für Fluggast-Entschädigungen ausgegeben. Der zusätzliche Imageschaden lässt sich kaum beziffern.

Mit gutem Beispiel vorangehen können hätte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beim Luftverkehrsgipfel in Hamburg. Die Deutsche Flugsicherung, die dem Bund untersteht, braucht dringend mehr Personal. Das gibt es aber nicht. Scheuer hat das Problem noch nicht gelöst.

Nach dem Spitzentreffen müssen die Akteure nachliefern, wie ihr konkreter Beitrag gegen den Flug-Frust aussehen soll. Erste Maßnahmen können sie im verkehrsschwachen Winter gleich umsetzen. Sonst erlebt Deutschland 2019 wieder ein chaotisches Jahr auf den Flughäfen.

Sicher, die Pleite von Air Berlin hat viel durcheinandergewirbelt. Als Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft vor bald einem Jahr den Betrieb einstellte, war klar: Es wird Turbulenzen geben. Der Lufthansa-Billigableger Eurowings und die Konkurrenten Easyjet und ­Ryanair übernahmen Strecken, Personal und Flieger – das geht ­natürlich nicht über Nacht.

Doch insbesondere der Billigflieger Eurowings bekam die Situation monatelang nicht in den Griff. Auch dessen Premium-Mutter Lufthansa hatte massive Probleme. Die gab es auch bei Sicherheitskontrollen, Bodendienstleistern und Flugsicherung. Dieser Sommer war keine gute Werbung für das Fliegen.

Mit gutem Beispiel vorangehen können hätte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beim Luftverkehrsgipfel in Hamburg. Die Deutsche Flugsicherung, die dem Bund untersteht, braucht deutlich mehr Personal. Das gibt es aber nicht. Minister Scheuer hat das Problem noch nicht gelöst.

Nach dem Spitzentreffen müssen die Akteure nachliefern, wie ihr Beitrag gegen Flug-Frust aussehen soll. Erste Maßnahmen können sie im verkehrsschwachen Winter gleich umsetzen. Sonst wird 2019 wieder ein chaotisches Jahr auf den Flughäfen.