„Der Klub muss sich nun zwangsläufig von Kopf (Aufsichtsrat) bis Fuß (Bundesliga-Kader) neu organisieren und strukturieren.“

Die Spurensuche nach den Gründen der sportlichen Dauerkrise, aus der sich der VfL Wolfsburg seit vielen Monaten nicht herausarbeiten kann, fördert meist einen wichtigen Punkt zutage: Dem Klub fehlt die fußballerische Kompetenz in der Führungszentrale. Alle Planungsleitungen des Bundesliga-Vereins laufen im VW-Gebäude zusammen, in dem seit 2009 ein Mann am Hebel der Schaltzentrale sitzt: Francisco García Sanz.

Doch sein Ende als VW-Vorstand ist im Zuge der Umstrukturierung des Konzerns nun besiegelt. Das bedeutet zugleich sein Aus als Vorsitzender des mächtigen VfL-Aufsichtsratspräsidiums, an dem in den vergangenen Jahren keine Entscheidung, die die 100-prozentige Tochter betraf, vorbeiging. Zuletzt waren es deutlich mehr falsche als richtige Entscheidungen.

Jetzt endet seine Ära, und das VW-Beben kann eine VfL-Chance sein. Der Klub muss sich nun zwangsläufig von Kopf (Aufsichtsrat) bis Fuß (Bundesliga-Kader) neu organisieren und strukturieren. Es steht eine Reinigungskur bis in die letzte Zelle an, die nötig ist nach desaströsen Monaten im tristen Ligakeller. Garcia, und mit ihm das ebenfalls scheidende Aufsichtsratspräsidiumsmitglied Hans-Gerd Bode, machen Platz für neue Köpfe. Bei der Nachfolger-Suche muss den Entscheidern klar sein, dass dringend ein Fußballversteher im VfL-Aufsichtsrat gebraucht wird. Nicht nur ein Fußballliebhaber, wie es Garcia war.