„Die Kleinen rügen mit Blick auf den Posten des Regionalverbands- Direktors zurecht unlautere Absprachen.“

Bald haben wir eine Groko im Bund. Eine Groko in Niedersachsen gibt es schon, nun schmieden CDU und SPD auch im Regionalverband Großraum Braunschweig ein immer engeres Bündnis. Die beiden Großen haben die Nachfolge von Hennig Brandes (CDU) als Verbands-Direktor eingefädelt. Sie sollen auf einem Papier fixiert haben, dass Brandes in zwei Jahren geht, danach ein SPD-Mann (oder eine Frau) an der Reihe ist.

Das riecht förmlich nach stickigem Hinterzimmer. Das hinterlässt ein ungutes Gefühl: Da scheren sich zwei große Parteien nicht um demokratische Gepflogenheiten, da wird das Fell des Bären verteilt, bevor er tot ist. Die Kleinen – die Grünen und die FDP – rügen zurecht unlautere Absprachen, sprechen von einem „schmutzigen Deal“.

Klar, mag man sagen, so läuft das politische Geschäft. Wenn ein Posten besetzt wird, sprechen sich die Akteure besser vorher ab. Das beugt Überraschungen vor.

Und der Regionalverband ist ja auch nicht die allererste politische Adresse. Es dreht sich nicht um das Bundeskanzleramt, auch nicht um die Staatskanzlei in Hannover. Und doch werden auch in der Frankfurter Straße in Braunschweig Fäden gezogen. Da geht es um den Nahverkehr, um Windräder. Das betrifft Hunderttausende in unserer Region.

Die Selbstherrlichkeit, die SPD und CDU an den Tag legen, schadet ihnen langfristig. Viele AfD-Anhänger dürften sich bestätigt sehen. So bitte nicht.