Braunschweig. . Wer lange Warteschlangen am Wurmberglift im Harz vermeiden möchte, der kann auch zum Sonnenberg oder Matthias-Schmidt-Berg ausweichen.

Der Harz erlebt gerade so etwas wie eine „Renaissance“. Deshalb ist es wichtig, dass das Skigebiet am Sonnenberg seinen Beitrag dazu leistet.

Dies bemerkte Leser „Harzliebhaber“ auf unseren Internetportalen.

Zu dem Thema recherchierte Stefan Simon

Ski- und Rodelspaß? Na ja, es gab auch Staus und Parkplatzprobleme, lange Schlangen, Gemoser und Genörgel. Das gute Wetter mit strahlendem Sonnenschein und Schnee hat am vorigen Wochenende besonders viele Besucher in den Harz gelockt. Der Deutsche Wetterdienst meldete 18 Zentimeter Schnee, auf dem Brocken waren es sogar 140 Zentimeter.

Viele Besucher nutzten also das Wetter zum Skilaufen, Wandern oder Rodeln. Die Folgen hatten sie dann aber auch zu spüren bekommen: Lange Warteschlangen vor der Wurmbergseilbahn, volle Ausleihstationen, parkende Autos auf der Bundesstraße B242 zwischen Torfhaus und Braunlage.

Weil es aber mit dem Wurmberg nicht nur ein Skigebiet im Harz gibt, können die Harz-Wochenendreisende auch zu anderen Gebieten ausweichen. Seit Anfang Januar steht es fest: Die Skilifte am Sonnenberg fahren wieder. Die Braunlage-Tourismus-Gesellschaft hat die Liftanlagen vom bisherigen Betreiber Michael Sonderfeld gekauft. Dieser verkündete noch Ende des vergangenen Winters, den Familienbetrieb am Sonnenberg nicht mehr weiterzuführen. Die Tourismus-Gesellschaft sprang ein und nutzt das Modell, das die Tourismus-Gesellschaft bei anderen Liftgebieten schon praktiziert. Sie kauft die Anlage und verpachtet sie an Privatpersonen als Betreiber.

Eine weitere Möglichkeit, lange Warteschlangen vor der Wurmbergseilbahn zu vermeiden, ist das Skigebiet Matthias-Schmidt-Berg. „Die hatten am letzten Wochenende noch genügend Kapazitäten“, sagt Thomas Reiß, Bauamtsleiter der Stadt Braunlage, unserer Zeitung. Er könne die ganze Aufregung nicht recht verstehen, sagt Reiß – denn es müsse ja jedem klar sein, dass Freitag bis Sonntag bei bestem Wetter im Harz „die Hölle los“ sei. „Kommen Sie mal unter der Woche nach Braunlage. Es ist schön ruhig hier, wenig los und es gibt keine Warteschlangen vor dem Skilift“, sagt er. Das Skigebiet sei schließlich klein und bei geringen Kapazitäten und Hunderten von Besuchern sei es logisch, dass mit langen Warteschlangen und Staus zu rechnen sei.

Reiß hat noch einen Tipp parat für jeden, der am Wochenende mit dem Auto anreist und nicht ewig im Stau stehen möchte: „Einfach das Auto irgendwo am Straßenrand abstellen und einen schönen Waldspaziergang unternehmen.“

Könnten mehr Parkplätze helfen? Zu verkehrspolitischen Plänen wollte sich Reiß nicht äußern. Dennoch sagte er unserer Zeitung, dass im letzten Jahr bereits 60 neue Parkplätze entstanden seien. Und übrigens habe die Stadt Braunlage auch noch weitere verkehrspolitische Pläne, wie Cathleen Hensel, Geschäftsführerin der Braunlage Tourismus Marketing GmbH, unserer Zeitung sagt. Was Einzelheiten angeht, müsse man sich allerdings noch etwas gedulden.

Ob in den kommenden Tagen und speziell zu den Zeugnisferien am 31. Januar und 1. Februar wieder mit einem großen Andrang von Wintersportfans zu rechnen ist, darauf möchte sich eine Sprecherin des Harzer Tourismusverbands (HVV) nicht festlegen. „Das hängt vom Wetter ab und ob es sich dann lohnt, die Skigebiete zu öffnen“, sagt sie. Dennoch rät auch sie jedem, der auf ein Verkehrschaos lieber verzichten möchte, frühzeitig anzureisen. Und wem der ganze Stress generell zu viel sein sollte: Freie Zimmer in Hotels seien noch ausreichend vorhanden, so die Sprecherin des HVV.