Braunschweig. Der Verkehrsgerichtstag in Goslar diskutiert Alkohol-Wegfahrsperren. Der ADAC warnt vor Vorverurteilungen.

Der 57. Verkehrsgerichtstag in Goslar wagt in diesem Jahr erneut einen Vorstoß und diskutiert über Alkohol-Wegfahrsperren in Kraftfahrzeugen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Christian Kellner, fordert gegenüber unserer Zeitung, in Deutschland die Voraussetzungen für den Einbau sogenannter „Alkolocks“ in Autos zu schaffen. „Die Grundlage hat sich seit Jahren nicht verändert. Es sterben immer noch zu viele Menschen auf deutschen Straßen, weil Alkohol im Spiel ist.“

Wer Alkohol getrunken hat, sollte das Auto stehen lassen. Dass die Sinne in diesem Zustand oft vernebelt sind, zeigt die Polizeistatistik aus dem Jahr 2017. Die Polizei registrierte bundesweit mehr als 12.000 Unfälle bei denen fast rund 230 Menschen starben und mehr als 4500 schwer verletzt wurden, weil Alkohol im Spiel war. So lautet die ernüchternde Bilanz. Im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig endeten im gleichen Zeitraum 466 Trunkenheitsfahrten vorzeitig in einem Unfall mit Sach- und Personenschäden.