„Die Politik bezeichnet den Vereinssport gerne als den wesentlichen Kitt der Gesellschaft – dann sollte er auch so behandelt werden.“

Die Energiekrise und ihre Auswirkungen sind auf lokaler Ebene angekommen. In Herzberg hat die Stadt in den Sporthallen das warme Wasser abgedreht – es muss gespart werden.

Eines vorweg: Ja, es gilt, Einsparungspotenziale zu suchen und zu nutzen. Das große ABER: Ich bin der festen Überzeugung, dass hier an der falschen Stelle gespart wird. Der Amateursport wurde in den vergangenen zweieinhalb Jahren bereits in heftigster Form durch die Coronakrise gebeutelt. Etliche Vereine haben massive Mitgliederrückgänge zu verzeichnen.

Und genau jetzt droht der nächste gravierende Rückschlag. Gerade mit Blick auf die kältere Jahreszeit werden viele Sportler überlegen, ob sie an einer Einheit teilnehmen, wenn sie hinterher nicht vernünftig duschen können. Mindestens genauso schwierig gestaltet sich der Blick auf anstehende Punktspiele. Auswärtsteams werden sich angesichts langer, ungeduschter Heimfahrten herzlich bedanken.

Übrigens: Wenn es wirklich darum geht, in unserem Land Energie zu sparen – wie sinnvoll ist es dann, wenn jeder Sportler für sich alleine zu Hause duscht (und so insgesamt mehr Energie verbraucht wird), anstatt gemeinsam in der Halle? Es scheint, als wenn die Stadt den schwarzen Peter möglichst schnell weiterschieben möchte. Die Politik bezeichnet den Vereinssport gerne als den wesentlichen Kitt der Gesellschaft, dann sollte er auch so behandelt werden!

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