„Das Geld, das Städte und Gemeinden für die Übernahme von Fundtieren bereitstellen, reicht hinten und vorne nicht.“

Der neue Vorstand des Tierschutzvereins hatte zweifelsohne eine mächtige Hypothek übernommen, als er sein Amt antrat. Immer wieder war es im Vorfeld zu Ungereimtheiten bei der Führung der Geschäfte gekommen, Unterlagen waren verschwunden, zwischen den Mitgliedern gab es Zank und Streit. Das Tierheim wurde runtergewirtschaftet, meint auch die aktuelle Vereinsvorsitzende. Ein Neustart ist wegen der hohen Kosten des laufenden Geschäfts offensichtlich nicht geglückt, das Geld, das Städte und Gemeinden für die Übernahme von Fundtieren bereitstellen, reicht scheinbar hinten und vorne nicht, während der gesellschaftliche Druck auf das Tierheim, die Tiere möglichst umfänglich auch bei Krankheiten und trotz hoher Kosten zu betreuen, wächst. Die Vorsitzende hat angekündigt, weiterzumachen, doch wie soll das gehen, ohne Personal. Denn die Bereitschaft, sich ehrenamtlich derart einzubringen, sinkt, und ein solcher Arbeitsaufwand ist in dem Rahmen ohnehin nicht zu bewältigen und auch keinem zuzumuten.

Zugrunde liegt der ganzen Problematik neben den Querelen, die im Verein die Abläufe stören, unser unbedachter Umgang mit Haustieren, Hunde werden angeschafft und „weggeworfen“ wie Müll, wenn sie nicht mehr kommod sind, Katzen zählen für viele ohnehin kaum, nur wenige kümmern sich um ihre Kastration. Kann doch das Tierheim machen! Man sieht jetzt: Das kann es nicht, weil es überfordert wird. Hilfe ist also nötig von allen Verantwortlichen und überhaupt all jenen, denen Tiere am Herzen liegen.