„Hoffentlich tritt auch hier die Trendwende zu bewussterem Einkaufen und Essen ein, bevor es zu spät ist.“

In nur zehn Jahren ist die Zahl der Bäcker bundesweit um ein Drittel gesunken – und wenn man sich einmal umsieht, wird klar, dass der Rückgang auch hier spürbar ist. Das ist nicht nur schade für die Orte, die auf eigene Bäckereien verzichten müssen – das ist vor allem ein Schlag ins Gesicht für alle Bäcker.

Das Bäcker-Sterben ist traurige Wahrheit, an die wir uns wohl oder übel gewöhnen müssen, wenn kein radikales Umdenken bei einem Großteil der Gesellschaft stattfindet – denn das Problem ist weit älter, als zehn Jahre, und vor allem ist es hausgemacht. Schon mit der Einführung des Euros, als gefühlt alles schlagartig günstiger wurde, wurde der langsame Untergang für die kleinen Bäckereien eingeläutet: Der Anspruch der Gesellschaft war es, dass Brot, Brötchen und Kuchen, wie alles andere auch, günstiger werden müssen. Bei den Rohstoffen für die Herstellung aber war kaum ein Unterschied zu den D-Mark-Preisen erkennbar. Mit dem Einzug von Backstraßen in Discountern und anderen Einkaufsmärkten war ihr Schicksal dann wohl gänzlich besiegelt. Mit einem Brötchen vom Discounter für wenige Cent kann eines vom Bäcker, der eine eigene Backstube mit Verkaufsraum betreibt und Angestellte bezahlen muss, preislich wohl kaum mithalten.