„Der Tankrabatt hat keine Erleichterung gebracht – der Verbraucher geht leer aus, die Konzerne freuen sich.“

Entspanntes Fahren? Schnee von gestern! Neuerdings wird mit Argusaugen die Tankanzeige kontrolliert. Die ersten Tankanzeigenstriche, die sich ins Nirwana verabschieden, sind noch zu verkraften. Doch der Stand sinkt – und mit ihm steigt die Angst.

Das bittere Ende, es ist unvermeidbar: der Besuch bei der Tankstelle. Glasige Augen überfliegen die Benzinpreise, die vielerorts wieder von einer Zwei angeführt werden, zitterige Hände greifen nach dem Zapfhahn. Das leise Schluchzen des Geldbeutels geht in dem röhrenden Wogen des vom Auto verschluckten Benzins unter. Und mit der ins schier maßlos kletternden Preisanzeige steigen die Fragen: „Ging schon immer so viel in meinen Tank? Ist es bald vorbei?“… und die wohl wichtigste Frage: „Wo ist denn unsere Benzinpreissenkung?!“

Die Antwort findet sich vielleicht in den Taschen der Mineralölkonzerne, die – natürlich zu ihrem großen Bedauern – dazu gezwungen waren, ihre Benzinpreise wenige Tage vor den angekündigten Vergünstigungen auf bis zu 2,30 Euro pro Liter zu erhöhen. Ein Schelm, wer Böses denkt…

Die Politik reagiert verdutzt, die breite Bevölkerung mit Häme. Denn das Ergebnis der versprochenen Entlastung an der Zapfsäule, so viel Ehrlichkeit muss sein, kommt nicht überraschend. Dem Verbraucher bleibt also – einmal mehr – nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie sich die versprochene Erleichterung in Luft auflöst. Aber immerhin: Im September soll die 300-Euro-Energiepauschale kommen. Nach Abzug der Steuer bedeutet das zumindest einmal gratis volltanken…

Und die Mineralölkonzerne? Bei den Verdiensten durch die Spritsteuersenkung kann hier zum Anstoßen auch einmal auf ein edleres Tröpfchen zurückgegriffen werden. Ob man die Tränen der Autofahrer herausschmeckt?